Buchvorstellung: „BARF für Hunde“ von Marianne Kohtz-Walkemeyer

Mit exklusiver Leseprobe!

Liebe geht bekanntlich durch den Magen. Was könnte es also Schöneres geben als den erwartungsvollen und zugleich dankbaren Blick des sprichwörtlich besten Freundes, der sich täglich auf besondere und bekömmliche Leckereien freut? Selbst möchte man sich schließlich auch nicht nur von Convenience-Food und Mikrowellen-Fertigkost ernähren. Der Gedanke an so manches industriell gefertigtes Hundefutter ist da weder geruchlich noch geschmacklich besonders verlockend. Dem besten Freund möchte man doch schließlich etwas Besseres auftischen! Doch wie ernährt man seinen Hund richtig?

Wer sich mit verantwortungsvoller Hundehaltung inklusive passender Ernährung interessiert, ist in diesem Zusammenhang sicherlich schon über den Begriff Barf samt damit zusammenhängender Vorurteile gestolpert. Eines davon ist, dass die Ernährung mit frischem Futter unheimlich viel Zeit kostet. Tatsächlich ist es gar nicht nötig, täglich stundenlang in der Küche zu stehen, um seinen Hund gesund zu ernähren. Auf informative und doch unterhaltsame Art räumt die Autorin Marianne Kohtz-Walkemeyer in ihrem Buch „BARF für Hunde: Den besten Freund gesund ernähren“ mit diesem und anderen Vorurteilen auf und gibt wertvolle Tipps zur BARF-Ernährung.

Barfenhund Buchvorstellung: „Barf für Hunde“ von Marianne Kohtz-Walkemeyer
Bild & Quelle: “Barf für Hunde” | Marianne Kohtz-Walkemeyer | GU Verlag

Zur Autorin: Marianne Kohtz-Walkemeyer

Marianne Kohtz-Walkemeyer, die sich seit ihrer Kindheit für Hunde interessiert und bereits früh damit begann, verschiedene Hunde zu trainieren, ist ausgebildete Jägerin und Hundetrainerin. Nach eigener Aussage widmet die Hunde-Expertin jede freie Minute ihren vierbeinigen Freunden, die sie durch die weitläufigen Wiesen der Schwäbischen Alb begleiten. Die im baden-württembergischen Mössingen lebende Autorin hat bereits mehrere Ratgeber für Hunde veröffentlicht. In ihrem Heimatort bietet sie zudem ein einfühlsames und kompetentes Hundetraining an.

BARF für Hunde: Den besten Freund gesund ernähren

Zunächst erklärt der Ratgeber „BARF für Hunde“ sehr anschaulich, was Barf genau ist und wie die Ernährung der Wölfe aussah, von denen unsere heutigen Hunderassen abstammen. Hierbei wird auf interessante Art anschaulich gemacht, wie weit entfernt von dieser ursprünglichen Ernährung manches Tierfutter aus dem Handel ist.

Im Anschluss geht die Autorin auf die einzelnen Nährstoffe ein, die ein gesundes Futter liefern sollte. Mithilfe einer Nährstoff-Tabelle, in der sich diverse Lebensmittel wiederfinden, die in der Barf-Ernährung eine Rolle spielen, zeigt Marianne Kohtz-Walkemeyer auf, wie ein Hund ganzheitlich zu ernähren ist. Ebenfalls in tabellarischer Form enthalten ist ein Überblick über Obst- und Gemüsesorten, die für den Hund nicht gesund sind. Dies macht es einfach, Ernährungsfehler zu vermeiden.

Das Buch „Barf für Hunde“ von Marianne Kohtz-Walkemeyer widmet sich umfangreich dem Themenfeld Obst und Gemüse für Hunde
LustrousTaiwan / Pixabay, creative commons public domain

Was darf beim Barfen in den Napf?

Ausführlich wird auf die Themen Fleisch, Knochen und Knorpel eingegangen und darauf, welche Bestandteile von Schlachttiere verwendet werden dürfen. Gut erklärt wird somit auch, weshalb man kein Schweinefleisch füttern sollte. Man erfährt außerdem, weshalb nicht nur Fleisch, sondern Gemüse und Kräuter in der Ernährung ebenfalls äußerst wichtig sind.

Durchaus kritisch betrachtet das Buch die Beigabe von Getreide zum Futter. Getreide beizumischen kann zu Problemen führen. Was in solchen Fällen zu tun ist und wie eine Nahrungsumstellung auf BARF auch ohne Getreide gelingt, erklärt die Autorin im Buch aber auf nachvollziehbare Weise.

BARF für Hunde: Nicht nur Theorie, sondern auch Praxis!

Praktikable Tipps zum Einkauf der benötigten Zutaten sowie zur Zubereitung des Futters hat das Buch genauso zu bieten. Obendrein beinhaltet der Ratgeber einen Futterplan für verschiedene Altersstufen und Gewichtsklassen, mit dem die Umsetzung des neuen Wissens kinderleicht wird. Hierbei werden insbesondere Welpen und trächtige Hündinnen berücksichtigt.

Auf Welpen und trächtige Hündinnen geht das Buch „Barf für Hunde“ von Marianne Kohtz-Walkemeyer ausführlich ein
JacLou / Pixabay, creative commons public domain

Informationen zur richtigen Reaktion, zum Beispiel bei Durchfallerkrankungen, liefert der abschließende Teil des Buches. Ein übersichtliches Register ganz am Ende schafft darüber hinaus einen guten inhaltlichen Überblick. Dieser ist besonders dann hilfreich, wenn man einzelne Punkte nach der Lektüre ein weiteres Mal nachschlagen möchte.

Insgesamt schafft der Ratgeber also eine gute Wissensgrundlage, die für eine Barf-Fütterung vonnöten ist.

Für Einsteiger und Barf-Profis lesenswert!

Empfehlenswert ist Marianne Kohtz-Walkemeyers Hunde-Ratgeber sowohl für Einsteiger, die sich grundlegend mit dem Thema Hundeernährung und Barf beschäftigen möchten, als auch für Hundehalter, die ein praktisches Nachschlagewerk suchen. Schnell liefert das Buch alle benötigten Informationen für die tägliche gesunde Ernährung des felligen Lieblings. Zudem enthält es Informationen, die dann hilfreich werden, wenn Probleme (wie beispielsweise Verdauungsstörungen) auftreten oder wenn eine Krankheit ein besonderes Augenmerk bei der Ernährung vonnöten macht.


Leseprobe aus „Barf für Hunde“ (Kapitelausschnitt: JETZT KOMMT DIE PRAXIS)

Ihr Vierbeiner soll satt werden, aber auch nicht zuviel auf die Rippen bekommen. Ein Beispielfutterplan und viele Tipps zur Berechnung der individuellen Futtermenge helfen Ihnen, das richtige Maß zu finden.

Die Sache mit dem Gewicht

Bevor Sie mit dem Barfen beginnen, machen Sie sich zunächst Gedanken zum Gewicht Ihres Hundes. Ist er vielleicht zu dünn oder zu dick?

Feststellen können Sie dies mit Hilfe eines kleinen Tricks. Fahren Sie mit dem Finger über die Rippen des Hundes. Sind diese gut zu tasten, dann stimmt das Gewicht. Müssen Sie Druck ausüben und Fettpölsterchen zur Seite schieben, dann hat der Hund zu viel auf den Rippen. Sind die Rippen sehr deutlich zu spüren und stehen dazu noch die Kreuzbeinhöcker hervor, dann ist der Hund untergewichtig und offensichtlich zu dünn.

Das Erfühlen des Gewichts hat sich in allen Altersstufen bewährt, vom Welpen bis zum Senior. Wobei letzterer dazu neigt, zwar auf den Rippen nichts zu haben, dafür aber einen Speckkragen hat! Meine Senioren dürfen das. Wer weiß, wozu sie diese Reserven eines Tages brauchen?

Die ideale Futtermenge

Für einen gesunden, ausgewachsenen Hund empfehlen Ernährungswissenschaftler zwei Prozent des Körpergewichts als tägliche Gesamtfuttermenge. Ist Ihr Hund schlank und sehr aktiv, können es auch drei Prozent sein. Faule Sofa-Fans hält man dagegen eher knapp. Zu welcher Kategorie Ihr Hund gehört, haben Sie ja bereits mit dem »Fühltest« selbst herausfinden können.

Jetzt beginnt das Zahlenspiel:

  • Rechnen Sie mit zwei Prozent des Körpergewichts, so ergibt das Körpergewicht multipliziert mit 20 die tägliche Gesamtfuttermenge in Gramm.
  • Wiegt Ihr Hund um die 25 Kilogramm, dann liegt der Tagesbedarf bei 500 Gramm Gesamtfutter.Rechnen Sie mit drei Prozent des Körpergewichts, so ergibt das Körpergewicht multipliziert mit 30 die tägliche Gesamtfuttermenge in Gramm.
Gehen wir wieder davon aus, dass Ihr Hund um die 25 Kilogramm wiegt, dann ergibt sich ein Tagesbedarf von 750 Gramm Gesamtfutter.

Fleisch- und Pflanzenkomponente

Die errechnete Gesamtmenge wird nun nochmals aufgeteilt in 30 Prozent Obst- und Gemüsemix und 70 Prozent Fleisch, fleischige Knochen, Knorpel oder Fisch. Für unser Rechenbeispiel ergibt sich:

  • Für den »normalen« Hund 150 Gramm Obst und Gemüse sowie 350 Gramm Fleisch.
  • Für den »aktiven« Hund 225 Gramm Obst und Gemüse sowie 525 Gramm Fleisch.

Wie oft wird gefüttert?

Bei der Rohfütterung hat es sich bewährt, zweimal täglich zu füttern, da die Verdauungszeit von püriertem Obst und Gemüse, Fleisch und Knochen nur 12 Stunden beträgt. Je nachdem, ob Sie pflanzliche und tierische Kost gemeinsam oder getrennt füttern wollen, ergibt sich folgende Aufteilung:

  • Der »normale« Hund erhält morgens 150 Gramm Obst- und Gemüsemix, mit einem Tee- oder Esslöffel eines Sauermilchproduktes verfeinert. Abends gibt es 350 Gramm Fleisch oder ähnliches.
  • Alternativ können Sie gleich am Morgen die Gesamtmenge, also 150 Gramm Obst- und Gemüse sowie 350 Gramm Fleisch, mischen und jeweils die Hälfte morgens und abends füttern.
  • Ganz einfach zu portionieren sind die Blättermagen- und grüner Pansenmahlzeiten, da vegetarische Kost und Fleisch in einem vorhanden sind!

Die Tendenz muss stimmen!

Diese Zahlen bedeuten aber nicht, dass Sie sich zum Sklaven Ihrer Waage machen. In der Natur hört der Wolf auch nicht nach 525 Gramm auf zu fressen! Für Ihren Hund gibt es eben mal größere, mal kleinere Portionen. Wichtig ist, dass er über einen längeren Zeitraum – über zwei bis vier Wochen – ausgewogen und ausreichend ernährt wird.

Hilfreich für die Einkaufsplanung ist es daher auch, wenn Sie zu Beginn den Wochenbedarf berechnen. Dann ergeben sich 1050 Gramm Obst und Gemüse sowie 2450 Gramm Fleisch, fleischige Knochen, Fisch und Knorpel für den »normalen« Hund und 1575 Gramm Obst und Gemüse sowie 3675 Gramm Fleisch für den »aktiven« Hund.

Großzügig runden

Lassen Sie sich durch die krummen Zahlen nicht erschrecken, Sie dürfen ohne Weiteres großzügig runden! In der Praxis bedeutet das für Sie, dass Sie am Rinderschlund nicht mühsam zwei Knorpelspangen abschneiden müssen, um die genaue Grammzahl zu erreichen. Was der Hund heute zu viel in der Futterschüssel hat, wird ihm übermorgen wieder abgezogen. Die Abwechslung bestimmt den Futterplan.

Als Besitzer kennen Sie Ihren Vierbeiner am besten. Beobachten Sie Ihren Hund aufmerksam! Wie sieht er aus? Wie verhält er sich? Wirkt er zufrieden und aktiv? Kommt er mit der Futtermenge gut zurecht oder ist sie zu reichlich bemessen? Um das festzustellen, muss nicht ständig die Personenwaage zum Einsatz kommen.

Vegetarischer Futteranteil: Runden Sie den vegetarischen Teil ab, denn meist wird der Obst- und Gemüsemix mit kalorienreichen Zusätzen wie Hüttenkäse, Ölsardinen oder Speiseresten in Form von gekochten Nudeln, Reis und Soßen verfeinert.

Im Einzelnen könnte die wöchentliche Ration von 1000 Gramm für den »normalen« Hund bzw. 1500 Gramm für den »aktiven« Hund aus folgenden Zutaten bestehen: Salat, Karotten, Fenchel und Zucchini oder auch Äpfel, Aprikosen, Bananen, Johannisbeeren und eine Handvoll Nüsse. Als »Geschmacksverstärker« reichen Sie dazu ein Sauermilchprodukt Ihrer Wahl. Möchten Sie Getreide füttern, dann weichen Sie die Flocken in Buttermilch ein und verfeinern den Brei mit Obstmus.

Tierischer Futteranteil: Runden Sie den tierischen Futteranteil auf. Die wöchentliche 2500-Gramm-Ration für den »normalen« Hund können Sie etwa so zusammenstellen: Fisch, Blättermagen, Hühnerrücken, Muskelfleisch, Innereien, grüner Pansen, Schlund und fleischige Knochen.

Gleiches Futter für jedes Alter?

Es stellt sich immer wieder die Frage, ob Welpen, Junghunde, erwachsene Hunde und Senioren unterschiedliches Futter brauchen. Geht man vom Wolf aus, dann lautet die Antwort deutlich nein, denn es gibt nur ein Beutetier, von dem bekommen alle ihren Anteil. Dennoch gibt es Unterschiede, die es zu berücksichtigen gilt (➝ Seite 38/39).

Hündinnen mit Welpen

Eine trächtige oder laktierende Hündin hat nicht nur einen anderen Futterbedarf, sondern auch die merkwürdigsten Futtergelüste. Es müssen zwar nicht saure Gurken mit Vanillepudding wie bei menschlichen Schwangeren sein, es kann jedoch die »nur noch Hundekuchen- oder Hackfleischphase« sein, die den Züchter an den Rand der Verzweiflung treibt. Locker verputzt die säugende Hündin die zweieinhalbfache Futtermenge ohne an Gewicht zuzunehmen. Es geht alles in die Milchbildung und damit in die Ernährung der Welpen.

Diät für scheinträchtige Hündinnen

Wird eine Hündin extrem scheinträchtig, so ist es sinnvoll, sie ab dem vierzigsten Tag nach der nächsten Standhitze auf proteinarme Kost zu setzen. Denn tierisches Eiweiß fördert die Milchbildung. Vor allem pflanzliche Kost und viele Spaziergänge, die das Tier ablenken, stehen dann im Vordergrund. In akuten Fällen füttern Sie 2–3 Tage nur Wasser und Brot!


Noch mehr lesen? Dann einfach kaufen!

Das Buch „BARF für Hunde: Den besten Freund gesund ernähren“ von Marianne Kohtz-Walkemeyer, im GU Verlag erschienen, gibt es in diversen Buchläden sowie bei den üblichen Verdächtigen (wie Amazon) im Internet.

Die beigefügte Leseprobe sowie das Coverbild stammen aus dem Buch “Barf für Hunde” von Marianne Kohtz-Walkemeyer, mit freundlicher Genehmigung des GU Verlags.