Hunde sind bekanntlich keine Wölfe, welche ihre Beute noch komplett eigenständig jagen müssen. Aber selbst wenn Hunde noch auf Jagd gehen würden, würden sie das schön saftige Stück Fleisch nicht erst zum Trocken über den Zaun hängen. Je frischer das Fleisch, desto besser. Die Rohfütterung von frischem Fleisch ist ein Kernbestandteil des Barfens und macht Barf damit zur einer artgerechten Hundeernährungsform.
Als verantwortungsvoller Hundebesitzer müssen wir uns aber nun selbst auf die Suche nach Fleisch begeben. Dabei gibt es viele Möglichkeiten, z.B. auf dem Schlachthof, beim Metzger, im Supermarkt oder in einem speziellen Barf-Geschäft. Doch wer kontrolliert eigentlich das Fleisch, welches unsere Hunde fressen? Eine wichtige Frage, die wir uns stellen müssen, wenn wir nicht wollen, dass unsere Hunde schlechtes Fleisch bekommen.
Amtstierärzte und Kontrolleure im Einsatz
Auch wenn sich viele Gerüchte darum ranken, was alles für Fleisch ins Hundefutter kommt, so ist die Sorge doch unbegründet. Denn es wird von der Zucht bis hin zur Schlachtung alles kontrolliert, was mit unserem Fleisch passiert.
Fleisch, welches das DDD-Siegel (in Deutschland geboren, in Deutschland aufgewachsen und in Deutschland geschlachtet) trägt, wird strengstens durch Veterinäre und Kontrollstellen kontrolliert.
Jeder Betrieb, der Fleisch produziert und verarbeitet, unterliegt dem deutschen Lebensmittelrecht sowie dem Futtermittelgesetz und muss sich damit an zahlreiche Hygienevorschriften halten.
Das Lebensmittelgesetz und das Futtermittelgesetz haben genau definierte Richtlinien. Sie schreiben beispielsweise vor, dass man ausschließlich nur lebensmitteltaugliche, hygienisch einwandfreie Produkte zur Herstellung von Futtermitteln verwenden darf.
So läuft die Kontrolle des Fleisches ab
Die Kontrolle des Fleisches beginnt schon bei der Zucht und Haltung der zur Schlachtung vorgesehenen Tiere. Amtstierärzte und deren Fachassistenten inspizieren vor der Schlachtung die Unterlagen aus den Herkunftsbetrieben und untersuchen die Schlachttiere auf ihre Gesundheit. Es dürfen dabei keine Verletzungen und/oder Infektionen vorhanden sein. Auch das Wohlbefinden des Tieres überprüft man nach den Kriterien des Tierschutzes.
Nach einer schnellen und schmerzfreien Schlachtung wird das Fleisch „beschaut“ und in Labor auf Erreger analysiert. Wird es als einwandfrei eingestuft, erhält es die amtliche Genusstauglichkeits-Kennzeichnung. Erst jetzt darf man das Fleisch weiter verarbeiten.
Durchlaufen auch Schlachtabfälle Kontrollen?
Eine günstige Möglichkeit um an Fleisch beim Barfen zu kommen, ist der Weg direkt zum Schlachthof. Hier erhält man recht günstig die Fleischabfälle, welche beim Schlachten angefallen sind.
In Deutschland werden rund 7 Millionen Tonnen Fleisch produziert und nur etwa 50% davon kommen in den Handel. Das liegt daran, dass man heutzutage weitestgehend nur noch Gulasch, Filet und Steak isst. Innereien und andere Fleischsorten fallen somit als „Abfall“ an, haben aber die gleichen Bestimmungen und Kriterien erfüllt wie das restliche Fleisch. Auch hier hat der Amtstierarzt Proben entnommen und die Laborwerte überprüft.
Für den Schlachthof ist es aber schlichtweg „Abfall“. Der Abfall ist also eigentlich gar kein wirklicher Abfall, sondern einfach nur unmodern geworden. Den Hunden ist dies aber gerade recht, denn für sie ist dieses Fleisch nahezu eine Delikatesse.
Was ist eigentlich mit Bio-Fleisch?
Wer sich für Bio-Fleisch entscheidet, kauf erst einmal Fleisch wie jedes andere. Nur zu den gesetzlich vorgegebenen Kontrollen fallen noch weitere freiwillige Kontrollen einer dafür spezialisierten Kontrollstelle an.
Bei diesen Kontrollstellen muss man sich anmelden, um ein Öko- oder Bio-Siegel zu erhalten. Amtstierärzten geht es neben der Unversehrtheit des Tieres nach dem Tierschutzgesetz eigentlich nur um die Unbedenklichkeit und Genusstauglichkeit des Fleisches. Die Bio-Kontrollstelle überprüft zusätzlich unangemeldet bis zu 5-mal pro Jahr die Betriebe und deren Haltungsbedingungen. Die Richtlinien sind um einiges strenger und die Auflagen müssen zu 95% erfüllt werden. Zu ihnen zählen unter anderem:
- Verzicht auf chemischen Pflanzenschutz und Düngemittel
- Artgerechte Haltung der Tiere
- Biologisches Futter
- Verbot von Antibiotika zu anderen als medizinischen Zwecken
- Frei von Gentechnik
Lückenlose Kontrolle des Fleisches in Deutschland
In Deutschland werden alle Fleischerzeugnisse lückenlos und regelmäßig kontrolliert, um zu garantieren, dass nur frisches und gesundes Fleisch verkauft wird. Ob man als Hundehalter sein Fleisch nun beim Metzer um die Ecke oder beim Schlachthof kauft, spielt dabei keine Rolle. Es landet stets nur unbedenkliches Fleisch im Napf.
Quelle Titelbild: jarmoluk / Pixabay, creative commons public domain