Der pflanzliche Anteil im Hundefutter lässt immer noch so manchen Hundebesitzer stutzen und rätseln: Obst und Gemüse für Hunde? Aber der Hund ist doch ein Fleischfresser, genauso wie der Wolf?
Das stimmt, aber nur teilweise. Auch der Wolf ist kein reiner Fleischfresser, sondern ein Beutetierfresser. Das bedeutet, er frisst auch den Magen seiner Beute, in dem sich ein wahrer Reichtum an verschiedensten pflanzlichen Nährstoffen befindet. Mit Obst und Gemüse für Hunde versuchen wir als Besitzer, dies möglichst gut nachzuahmen. Damit der Hund auch wirklich etwas davon hat, gibt es allerdings einiges zu beachten.
Wie wird Obst und Gemüse für Hunde gefüttert?
Der Anteil an pflanzlichen Bestandteilen sollte bei der Rohfütterung ungefähr 20% betragen, davon etwa 2/3 Gemüse und 1/3 Obst. Da Hunden die entsprechenden Enzyme in den Verdauungsorganen größtenteils fehlen, mit denen pflanzliche Kost aufgespalten wird, muss alles unbedingt püriert werden. Zum Knabbern und für den reinen Spaß kann der Hund natürlich auch einmal ein Stück Karotte bekommen, jedoch kommt diese hinten mehr oder weniger wieder genauso heraus, wie sie im Magen ankam.
Man muss lediglich das Obst und Gemüse für Hunde zu Brei verarbeiten, dann kann es verwertet werden, da die Pflanzenzellen dann bereits zerlegt sind. Die Vitamine und Mineralstoffe werden während der Verdauung herausgezogen und der Rest dient als Ballaststoffe.
So kaufst du am besten Obst und Gemüse für Hunde
Dass man für die Rohfütterung zwingend einen Mixer oder einen Pürierstab benötigt, ist also schon klar. Aber auch die Bezugsquelle von frischen Zutaten spielt eine Rolle.
Wie für uns Menschen sind gespritztes Obst und Gemüse für Hunde ebenfalls schädlich. Da auch an gewaschenen Produkten noch Reste des Giftes zurück bleiben können, eignen sich aus dem Supermarkt die Bioprodukte von frischem Obst und Gemüse für Hunde am besten. Als Alternative kann man auch auf dem Wochenmarkt einkaufen und die Bauern dort direkt zu ihrem Anbau persönlich befragen. So weiß man, woher die Produkte stammenn.
Babygläschen für Hunde
Eine besonders komfortable Variante, an Obst und Gemüse für Hunde zu kommen, sind Babygläschen aus dem Supermarkt. Darin ist bereits pürierter Obst- und/oder Gemüsebrei in praktisch kleinen und stets frischen Portionen enthalten. Hier sollte aber auf jeden Fall darauf geachtet werden, dass kein Zucker oder Salz hinzugefügt wurde.
Am gesündesten ist natürlich frisches Gemüse, aber wenn es gerade stressig ist, Obst oder Gemüse im Haus zur Neige gegangen sind, du dich im Urlaub befindest, für Abwechslung in einem Kong sorgen möchtest oder du deinen Hund nach einer Magenverstimmung oder Durchfall wieder aufpäppeln möchtest, dann können Babygläschen für Hunde als vorübergehende Alternative eine gute Lösung sein.
Babynahrung gibt es in einer Vielzahl unterschiedlicher Sorten. Im Prinzip sollte sie immer unbedenklich sein, da ja auch für Babys hohe Anforderungen an die Nahrung gelten. Überprüfe aber sicherheitshalber die Zutatenliste und ob du Testberichte über die jeweilige Marke findest.
Du kannst verschiedene Sorten von Babybrei auswählen, um damit eine gewisse Vielfalt zu erreichen. Welche Babygläschen für Hunde du wählst, kann auch damit zusammenhängen, wie du sie als Ergänzung für die Ernährung deines Hundes einsetzen möchtest. Zur Auswahl stehen unter anderem Karotten, Kürbis, Pastinake, Kartoffeln, Spinat und Reis wie auch verschiedenste Obstsorten. Unsere Auflistung zeigt dir, welche für Hunde empfehlenswert sind und welche nur in Maßen oder besser gar nicht gefüttert werden sollten.
Als Fazit zu Babygläschen für Hunde ist zu sagen, dass sie in bestimmten Situationen eine gute Alternative sind, Nährstoffe könnten bei der Produktion jedoch verloren gehen. Auf Dauer gesehen ist frisches Obst und Gemüse vorzuziehen.
Regeln für die Fütterung von Obst und Gemüse für Hunde
Da die meisten Obstsorten für unsere Fellnasen bekömmlicher sind, wenn sie überreif sind, sollte man zur Sicherheit am besten einfach alle Obstsorten nur überreif verfüttern.
Da tierische Produkte im Vergleich zu Obst und Gemüse verschiedene Verdauungsvorgänge erfordern, sollte man diese am besten getrennt verfüttern. Damit erspart man seinem Vierbeiner unnötige Blähungen oder Verdauungsprobleme. Am besten gibt es also täglich eine Fleischmahlzeit und eine Obst- oder Gemüsemahlzeit mit Kohlenhydraten und Öl.
Gemüse Liste für den Hund
Es ist wichtig zu wissen, welche Gemüsesorten für Hunde besonders wertvoll und welche nicht bekömmlich oder gar giftig sind:
- Avocado:
Wie Tomaten zählen sie zu den Nachtschattengewächsen, die für Hunde giftig sind. Avocados enthalten Persin, welches zu Herzmuskelschäden und Atemnot führt. Dies endet für Hunde meistens tödlich! - Blumenkohl:
Blumenkohl nur in kleinen Mengen oder gedämpft füttern, um Blähungen zu vermeiden. Er versorgt den Hund mit Vitamin C, Kalium, Kalzium und Folsäure. - Brokkoli:
Brokkoli zählt zu den Kohlsorten, daher nur wenig oder gedämpft verfüttern. Er enthält unter anderem Karotin, Natrium, Eisen und Selen. - Chicorée:
Versorgt den Hund mit Vitamin C, Magnesium und Phosphor. Jedoch schmeckt Chicorée sehr bitter und wird daher von den meisten Hunden einfach nicht gefressen. - Chinakohl:
Pflanzliches Eiweiß, Aminosäuren und Senföl bietet dieser sehr bekömmliche Kohl. Er wirkt nicht blähend wie andere Kohlsorten und hat einen feinen Geschmack. - Erbsen:
Rohe Hülsenfrüchte sind für Hunde giftig, das gilt nicht nur für Erbsen, sondern auch für Bohnen! Nur gekocht und in Maßen füttern. - Fenchel:
Fenchel verfügt unter anderem über Eisen, Magnesium und Folsäure, jedoch enthält er auch ätherisches Öl, welches den meisten Hunden nicht schmeckt. - Grünkohl:
Grünkohl enthält mehr Vitamin A als Karotten und darüber hinaus sämtliche B-Vitamine (außer B12). Weil er, wie jede Kohlsorte, blähend wirkt, am besten nur in sehr geringen Mengen füttern. - Gurke:
Gurken bestehen zu 95% aus Wasser und liefern eine großer Menge guter Stoffe: B-Vitamine, Eisen, Kalzium und Zink sind nur einige davon. - Karotte:
Dieses beliebte Gemüse liefert viel Selen und Beta-Karotine. Karotten sind bei Hunden sehr beliebt durch den leicht süßlichen Geschmack und gleichzeitig gut bekömmlich. - Kartoffel:
Rohe Kartoffeln sind giftig! Das gilt auch für Süßkartoffeln. Gekocht versorgen sie den Hund mit vielen wichtigen Nährstoffen. - Kohlrabi:
Kohlrabi enthält sehr viel Vitamin C (und das vor allem in den Blättern)! Meist wird nur die Knolle verwendet und die besonders gesunden Blätter weggeworfen. - Kürbis:
Kürbissorten, welche auch wir Menschen essen (etwa Butternut oder Hokkaido), sind auch für Hunde gut geeignet. Sie versorgen den Vierbeiner mit viel Vitamin A, E und C, Kalium und Magnesium. - Paprika:
Auch in Paprika ist der giftige Stoff Persin enthalten. Besonders hoch ist die Konzentration in grünen und gelben Paprika. Nur rote Paprika gekocht und in kleinen Maßen füttern. - Pastinaken:
Sowohl roh als auch gekocht möglich. Wird gerne bei Allergikern verwendet. - Pilze:
Nur gekocht und in Maßen füttern. - Rote Beete:
Die rote Knolle bietet den höchsten Gehalt an Folsäure und dazu viele Vitamine. Sie wirkt appetitanregend und verdauungsfördernd. - Salat:
Besteht zum Großteil aus Wasser, ist ein guter Lieferant von Vitamin C, Kalzium, Kalium und Folsäure. Außerdem wirkt er – genau wie Gras – verdauungsfördernd. - Sellerie:
Vitamin A, E und B-Vitamine machen den Sellerie zu einer Vitaminbombe, auch die ätherischen Öle sind gut für die Verdauung. Durch den starken Geschmack wird er aber von vielen Hunden verweigert. - Spinat:
Stängel und Blattrippen unbedingt entfernen, sie enthalten Nitrat, welches in giftiges Nitrit umgewandelt wird. Spinat enthält pflanzliches Eiweiß, zehn Vitaminarten und dreizehn Mineralstoffe! - Süßkartoffeln:
In ihr stecken Kupfer, Eisen, Mangan und Folsäure. Süßkartoffeln sind sehr bekömmlich und schmecken den meisten Hunden besonders gut. - Tomaten:
Enthalten viel Solanin, je unreifer die Tomate, desto mehr. Dieser Stoff ist für Hunde giftig. Er kann zu Erbrechen und schwerem Durchfall führen. - Zucchini:
Sehr gut verdaulich und voller guter Vitalstoffe sind Zucchini perfekt geeignet für den Gemüseanteil. Sie enthalten Kalzium, Kalium, Magnesium und Phosphor. - Zwiebeln und Knoblauch:
Sie enthalten das für Hunde giftige N-Propyldisulfid. Schon extrem geringe Mengen davon können für einen Hund tödlich enden.
Welches Obst darf ein Hund essen?
- Ananas:
Enthält Eisen, Mangan, Zink, und vieles mehr. Ananas regt außerdem die Fettverbrennung an. Wegen des hohen Säuregehalts aber nur selten und überreif füttern. - Apfel:
Viel Vitamin C, Kalzium, Kalium und Eisen steckt in Äpfeln. Nicht nur für Menschen, sondern auch für Hunde lohnt sich der regelmäßige Apfel! - Banane:
Sie wird durch den süßen Geschmack gern gefressen, enthält zehn Vitaminarten und das „Glückshormon“ Serotonin. Außerdem ist die Banane gut für die Verdauung und macht satt. - Birne:
Sollte wegen ihrem hohen Säuregehalt nur selten gefüttert werden, liefert dann jedoch verschiedene B-Vitamine, Karotin, Kalium, Magnesium und noch vieles mehr. - Erdbeere:
Diese Sommerfrüchte sind gut für Konzentration und Fell, enthalten unter anderem viele Vitamine, Natrium und Flavone. - Feigen:
Die leckeren süßen Früchte enthalten elf verschiedene Vitaminarten. Sie wirken bei übermäßigem Verzehr allerdings auch beim Hund abführend. - Himbeeren:
Hunde dürfen Himbeeren essen, aber der Anteil sollte relativ gering gehalten werden. - Kirsche:
Kirschen sind voller Flavone, Eisen, Magnesium, und Kieselsäure. Die Kerne enthalten jedoch die giftige Blausäure und dürfen nicht gefressen werden! - Mango:
Darf in Maßen gefüttert werden, aber natürlich ohne Schale und Kern. - Melone:
Mit 90% Wasser, kaum Kalorien und vielen guten Inhaltsstoffen sind Wassermelonen eine tolle Erfrischung für Hunde. In Zuckermelonen steckt viel Vitamin C und Beta-Karotin. - Orange:
Die Vitaminbomben wirken blutreinigend und stärken das Immunsystem, sind jedoch sehr säurehaltig, daher nur selten und wenig füttern. - Pfirsich:
Pfirsiche enthalten viel Vitamin A und dürfen von Hunden gefressen werden. - Trauben:
Sind für Hunde giftig! Schon 10g Weintrauben pro Kilo Körpergewicht können für einen Hund tödlich sein! Rosinen sind sogar noch schlimmer, da konzentrierter. - Zitronen und andere Zitrusfrüchte:
Zitrusfrüchte sind für Hunde ungeeignet. Die Säure kann den Magen reizen und für Verdauungsprobleme sorgen.
Obst und Gemüse für Hunde? Hunde mögen das!
Eine gut durchdachte, abwechslungsreiche Fütterung von Obst und Gemüse bietet Hunden eine Menge wichtiger Vitamine und Mineralstoffe und sorgt für viele interessante Geschmackserlebnisse. Wenn man sich über die jeweiligen Sorten gut informiert, kann man auch sicher sein, dass der Vierbeiner nur das bekommt, was gut und sicher für ihn ist.
Quelle Titelbild: freiekirchengemeinde / Pixabay, creative commons public domain