Muss ich meinem Hund Salz ins Futter geben?

Auf den ersten Blick wirkt die Frage, ob der Hund Salz braucht etwas eigenartig und würde von jedem Hundehalter sofort kategorisch mit “Nein!” beantwortet werden. Doch bei der Futterumstellung auf Barf kann es sein, dass man auch seine Denkweise ändern muss.

 

Fairerweise muss man diesem Artikel jedoch voranstellen, dass es zwei Denkrichtungen gibt:

Denkrichtung 1: Nein, trotz Barfens keine weitere Salzzugabe für den Hund.

Begründung: das hiesige Trinkwasser in Deutschland enthält ausreichende Mengen an Natriumchlorid. Eine Ausnahme könnten allenfalls u.U. Sporthunde etc. darstellen, die über einen erhöhten Bedarf verfügen.

 

Denkrichtung 2: Ja, Salz ist notwendig.

Unter anderem, um das fehlende Blut zu ersetzen. Folgt man dieser Logik, erscheint es einleuchtend, warum spezifische Inhaltsstoffe dem Fleisch, Obst und Gemüsebrei hinzuzufügen sind. Für genau diese Denkrichtung ist der Rest des Artikels gedacht:

 

Warum gebe ich dem Hund Salz ins Futter?

Barf orientiert sich an der natürlichen und ursprünglichen Ernährung des Wolfes und Wildhundes. Da aber die Vierbeiner zu Hause ihre Beute nicht selbst reißen und erlegen, muss man diese ursprüngliche Situation quasi nachempfinden.

Da das Fleisch aus dem Handel – egal ob Bioladen, Bauernmarkt oder Discounter – ausgeblutet verkauft wird, ist dies bereits ein großer Unterschied zum vom Wolf erlegten Beutetier. Diese Beute wäre nämlich blutig und würde zahlreiche Mineralien enthalten. Das ist bei Schlachttieren nicht der Fall.

Aus diesem Grund muss man deswegen den Kalium-Natrium Haushalt des Hundes ausgleichen und dem Hund Salz ins Futter zufügen. Besonders wichtig ist dies, wenn man ausschließlich Fleisch, Gemüse und Obst, aber keine Knochen und wenig Innereien füttert.

Dem Hund Salz hinzuzufügen ist Bestandteil des Barfens
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Welches Salz gebe ich dem Hund, und warum?

Man füttert dem Hund Salz, weil dies das Zusammenspiel aus Natrium, Kalium und Chlorid reguliert. Dadurch wird gewährleistet, dass alle wichtigen Nährstoffe in die Zellen gelangen und sogenannte Abfallstoffe aus dem Körper hinaus befördert werden. Deshalb ist es enorm wichtig, dass man dem Hund Salz beigibt.

Natürlich sollte man aber kein normales Kochsalz verwenden, da dies aufgrund des hohen Jodgehalts die Schilddrüsenfunktion des Vierbeiners durcheinanderbringen kann. So wie wir Menschen auch auf unsere gute und ausgewogene Ernährung achten, sollten wir beim Barfen und der Zubereitung des Hundefutters ebenfalls auch vorgehen. Optimal ist natürliches und nicht raffiniertes Meersalz oder Himalaya-Salz.

Wie gebe ich dem Hund Salz in sein Futter?

Auf keinen Fall sollte man jede Mahlzeit des Hundes salzen. Es ist völlig ausreichend ein bis zweimal pro Woche eine Prise des hochwertigen Meersalzes ins Hundefutter zu mengen.

Für viele ist es aber einfacher, sich eine sogenannte Sole herzustellen. Hierfür besorgt man sich im Reformhaus einen Salzblock. Dieser wird in ein dunkles Gefäß gepackt und mit gutem Leitungswasser aufgefüllt. Der Salzbrocken sollte, je nach Größe, von mindestens 60 Milliliter Quellwasser bedeckt sein. Dadurch lösen sich die Kristalle und schon hat man seine eigene Salzsole hergestellt. Mit einer Pipette oder Spritze nimmt man nun zweimal pro Woche ein paar Tropfen und träufelt sie über das Futter.

Aber auch Nüsse, Öle und Kräuter sind beim Barfen wichtig

Welche Mengen der Hund an Salz, Ölen und anderen Nahrungsergänzungsmittel wirklich benötigt, setzt sich immer aus verschiedenen Faktoren zusammen.

Ausschlaggebend dabei sind natürlich die Größe des Hundes, sein Gewicht und sein Aktivitätsgrad. Auch macht es einen Unterschied, welches Fleisch man füttert und ob der Hund Knochen oder Innereien frisst. Man sollte sich jedoch immer vor Augen halten, dass man sich selbst auch mit ausgewogener Ernährung besser und vitaler fühlt – dem geliebten Vierbeiner geht es da nicht anders.

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