Es gibt viele Punkte, die im Rahmen des Barfens für das Füttern von Innereien sprechen. Einerseits natürlich, weil die Tiere auch in der Natur die komplette Beute verwerten und damit innere Organe verspeisen. Andererseits profitieren Hunde auch von der hohen Dichte an lebenswichtigen Vitaminen, Mineralien und Spurenelementen, die in den Innereien zu finden sind. Im Folgenden erfahren Sie genauer, warum es gut ist, dem Hund Innereien zu füttern und welche besonders geeignet sind.
Innereien gehören auf jeden Barf Speiseplan
Grundsätzlich lässt sich sagen: Ein ausgewogenes Barfen ohne den Einsatz von Innereien ist schlicht unmöglich. Die große Dichte an vielfältigen Inhaltsstoffen bietet dem Hund alle Nährstoffe, die er benötigt. Auch diverse Zusatzstoffe, die in Form von Flocken oder Pulvern vielen Barfern angeboten werden, können Innereien nicht ersetzen. Daher sollte man diese gesunden Nährstoff- und Energielieferanten fest in den Rohfleischkonsum eines jeden Hundes einplanen.
Die Milz, ein Garant für Kalium und Eisen, wenn man dem Hund Innereien füttert
Die Rindermilz kann mit vielen positiven Nährstoffen punkten. Im Durchschnitt verfügt sie über besonders hohe Kaliumwerte, ist aber auch mit weiteren Nährstoffen wie Phosphor, Calcium, Eisen sowie Iod versehen – und wird so zu einem Garanten für eine hohe Nährstoffzufuhr. Reines Muskelfleisch erreicht diese Werte nicht einmal ansatzweise. Es empfiehlt sich, Rindermilz ein- bis zweimal pro Woche auf den Speiseplan des Hundes zu setzen. Zu oft sollte sie nicht im Napf landen, da der Bindegewebsanteil relativ hoch ist, wodurch sie nicht so leicht verdaulich ist.
Die Leber steckt voller Vitamine
Die Leber hat von allen Innereien den höchsten Gehalt an Vitaminen und Spurenelementen. Sie punktet vor allem mit grandiosen Vitamin A-Werten. Hier findet sich ungefähr die hundertfachte Menge an Vitamin A im Vergleich zu Muskelfleisch oder anderen Organen. Aber auch mit guten Werten bei Vitamin D, Vitamin K, Vitamin B2 und B12 kann die Leber überzeugen. Selbiges gilt übrigens auch für die Nährstoffwerte in Bezug auf Niacin, Biotin und Folsäure sowie Eisen, Kupfer, Zink und Selen.
All diese Komponenten machen beispielsweise die Pferdeleber zu einem wahren Nährstoffwunder, das auf dem Speiseplan keines Hundes fehlen sollte. Aufgrund der leicht abführenden Wirkung empfiehlt es sich außerdem, dem Hund Innereien dieser Art zu füttern, wenn die letzte Mahlzeit sehr mit Knochen versetzt war. So beugt man dem harten Knochenkot vor, der nach solchen Speisen üblich ist. Leber sollte aufgrund des hohen Fettgehaltes aber nicht zu oft gefüttert werden. Einmal in der Woche ist die grundsätzliche Empfehlung.
Nieren – auch für sensible Hundemägen geeignet
Wenn der Hund Innereien allgemein nicht so verträgt, eignet sich die Rinderniere gut auf dem Speiseplan. Sie ist sehr fettarm und gleichzeitig reich an Eiweiß. So wird sie meist auch von empfindlichen Hundemägen gut vertragen und eignet sich gleichzeitig gut für all jene Hunde, die etwas zu viel auf die Waage bringen und einer leichten Diät folgen sollten. Abgesehen davon sind aber auch hohe Werte an Natrium, Calcium, Selen und Vitamin B12 in den Rindernieren zu finden. Allerdings ist bekannt, dass Niere bei einigen Hund geschmacklich nicht so gut ankommen soll. Das sollte gegebenenfalls akzeptiert werden.
Lunge – ideal für übergewichtige Hunde
Die Lunge ist zwar relativ nährstoffarm, dafür aber umso verträglicher. Sie weist geringe Fettwerte auf, was sie zu der idealen Speise für alle übergewichtigen Hunde macht. Im Rahmen einer Diät lässt sie sich hervorragend einsetzen und versorgt den geliebten Vierbeiner dennoch mit allen wichtigen Nährstoffen – jedoch nicht im gleichen Maß wie andere Organe. Wenn man seinem Hund Innereien füttern möchte, darf die Rinderlunge ruhig öfter auf dem Speiseplan stehen. Übrigens eignet sie sich auch hervorragend für sensible Tiere, da sie sich sehr leicht verstoffwechseln lässt.
Pansen und Blättermagen kommen bei Hunden sehr gut an
Grüner Pansen beinhaltet noch die pflanzlichen Futterreste der Schlachttiere. Wer barft, für den ist es eh klar, dass er auch Innereien roh anbietet. Das bietet sich vor allem bei Pansen an, denn gekocht verströmt dieser einen sehr penetranten Geruch. Grüner Pansen liefert Ballaststoffe und zahlreiche Vitamine. Aufgrund des Bindegewebeanteils ist es jedoch weniger gut verdaulich als Fleisch.
Herz – hochwertige Innerei für Hunde
Das Herz ist dem Muskelfleisch sehr ähnlich, liefert jedoch mehr Purine und Vitamine sowie Eisen und Selen. Es handelt sich um ein sehr hochwertiges, mageres Fleisch., das einen hohen Gehalt an Aminosäuren enthält. Wie auch bei anderen Innereien der Fall, besteht die Möglichkeit, diese Innerei als getrockneten Snack zu füttern.
Auf was muss ich beim Füttern von Innereien achten?
So unglaublich wichtig und nährstoffreich Innereien auch sind – ein zu viel kann sich negativ auf die Gesundheit des Hundes auswirken! Also grobe Faustregel beim Barfen gilt, dass Innereien ungefähr einen Anteil von 10 bis 15 Prozent des Futterplans ausmachen sollten. Den größten Anteil macht bei vielen die Leber aus.
Kein Barfen, ohne dem Hund Innereien zu füttern
Auch wenn wir Menschen die Organe in vielen Fällen als unappetitlich empfinden, dürfen diese bei einer artgerechten Ernährung auf keinen Fall auf dem Speiseplan des Hundes fehlen. Selbst die „speziellen“ Gerüche einiger Innereien sollten uns nicht davon abhalten, dem Hund jene Nährstoffe zukommen zu lassen, die er für ein gesundes und langes Leben benötigt. Für die Liebe des Vierbeiners: Innereien ab auf den Speiseplan!
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