In der Theorie ist es sehr einfach, zu bestimmen, wieviel Barf der Hund am Tag erhalten sollte. Die Faustregel lautet: 2% des Körpergewichts des Hundes entsprechen der idealen Barf Menge pro Tag.
Bei einem Hund mit einem Durchschnittsgewicht von 25 Kilogramm entspricht dies also ca. 500 Gramm Futter, die man insgesamt täglich füttern sollte.
Dabei spielen aber auch weitere Faktoren eine Rolle, wie das Alter, die Aktivität und der individuelle Stoffwechsel des Tieres. Nur wenn man all diese Angaben mit in die Berechnung einfließen lässt, findet man die ideale Futtermenge – und kann so effektiv Übergewicht oder Untergewicht vorbeugen.
Woraus die optimale Barf Menge bestehen sollte
Die Barf Menge selbst berechnet sich nicht nur durch einen reinen Fleischanteil. Nur 80% des täglichen Futters sollten aus Fleisch bestehen. Dabei kann es sich sowohl um Muskelfleisch, Innereien, Fisch als auch fleischige Knochen handeln. Hier ist vor allem ein ausgeglichener Mix aus den verschiedenen Arten und Sorten wichtig, damit das Tier alle wichtigen Vitamine und Nährstoffe erhält.
Die restlichen 20% der täglichen Menge Barf müssen mit passenden Obst- und Gemüsesorten wie auch Salat gefüllt werden. Alternativ können hier natürlich auch hochwertige Barf-Flocken zum Einsatz kommen, die den Tieren die notwendigen Nährstoffe mit auf den Weg geben.
Insgesamt sollte auf eine reichhaltige Abwechslung Wert gelegt werden – entweder im täglichen oder aber zumindest im wöchentlichen Rhythmus.
So sollten zum Beispiel in einer durchschnittlichen Mahlzeit im Rahmen des 80% Fleischanteils rund 15% aus Innereien bestehen. Oder alternativ eine komplette Mahlzeit die Woche. Außerdem ist es wichtig, dass Muskelfleisch stets an erster Stelle steht, da es die reichhaltigste und umfänglichste Energiequelle darstellt. Knochen sollte man ebenfalls maximal zweimal die Woche füttern, damit es nicht zu Verstopfungen kommt.
Als Gemüse empfiehlt es sich, Karotten, Spinat, Kürbis und Rote Beete zur Barf Menge hinzuzugeben, um eine hohe Vitamindichte zu gewährleisten. Beliebtes Obst sind Äpfel, Birnen, Bananen und Mangos.
Das ideale Gewicht bestimmen
Natürlich ist die Ermittlung des optimalen Gewichts eines Hundes nicht immer einfach. Vor allem rassespezifische Faktoren spielen hier eine große Rolle: Wenn man einen Windhund hält, ist dieser natürlich deutlich schlanker als ein Rottweiler.
Auch eine Formel macht, mit Hinblick auf die verschiedensten Eigenarten der Tiere, nur wenig Sinn. Daher verlässt man sich am besten auf die optischen Gegebenheiten der Vierbeiner. Übergewicht und Untergewicht lässt sich nämlich meist schon mit dem puren Auge ermitteln. Gerade bei langhaarigen Hunden ist jedoch Vorsicht geboten, da das Fell sowohl die wirklichen Körpermaße verdeckt, als auch zusätzlich beim Wiegen als Gewicht mit einkalkuliert werden sollte.
Hunde mit Untergewicht sind meist sehr mager. Sowohl die Rippen, als auch Rückenwirbel und Beckenknochen sind deutlich sichtbar. Die übliche Fettschicht, die im Brustkasten zu finden ist, fehlt. Auch die Muskelmasse fehlt zu großen Teilen. Zudem ist das Tier oft sehr müde und schläft mehr als 18 Stunden am Tag (ca. 14-16 Stunden sind üblich).
Bei Hunden mit Übergewicht sind dagegen weder die Rippen, noch das Rückgrat zu ertasten – oder zumindest nur sehr schwer. Sowohl auf dem Brustkasten, als auch auf dem Rücken und Bauch kann man eine deutliche Fettschicht fühlen. Bei schwer übergewichtigen Tieren kann es sogar dazu kommen, dass die Taille nicht mehr erkennbar ist. Auch hier sind die Tiere eher träge, was jedoch nicht an einem Mangel an Energie liegt, sondern eher daran, dass jede Bewegung dem Tier schwerfällt und vielleicht sogar Schmerzen verursacht.
Was tun bei Untergewicht?
Um Untergewicht den Kampf anzusagen, sollte man die entsprechende Barf Menge anpassen. Dies hilft jedoch nur, wenn es sich um ein fütterungsbedingtes Untergewicht handelt. Rührt das Untergewicht stattdessen von einer Krankheit her, muss das Tier natürlich umgehend behandelt werden.
Insgesamt sollte man darauf achten, die Futtermenge nur sehr langsam zu erhöhen. Einerseits erkennt man so schnell, wann die optimale Barf Menge erreicht ist, andererseits umgeht man so eine Überforderung des Darms. Außerdem empfiehlt es sich, während dieser Zeit sehr fettreiche Nahrung zu füttern. Zum Beispiel Leber, Eier oder verschiedene Fischarten. Auch der Euter der Kuh kann hier eine gute Alternative sein.
Was tun bei Übergewicht?
Falls bei Hunden Übergewicht auftritt, sollte man zunächst – neben der täglichen Barf Menge – auch die gegebenen Leckerlies genauer betrachten. Wenn man hier etwas zu großzügig ist, kann dies schnell zu einem stattlichen Übergewicht führen.
Aber auch die Barf Menge selbst sowie die gefütterten Fleischsorten müssen genauer unter die Lupe genommen werden. Wenn man überwiegend sehr fettreiches Fleisch füttert, kann selbst das strikte Einhalten aller Futterregeln zu Übergewicht führen. Daher sollte man im Rahmen der Diät auf fettarmes Futter setzen, das dennoch genug Energie liefert. Hier bietet sich zum Beispiel Rinderlunge, Kalbsfleisch oder Pferdeherz an. Auch Antilope könnte in diesem Zusammenhang gut gefüttert werden. Um die Tiere beim Essen zu beschäftigen, kann man verstärkt zu Fleisch mit einer festen Beschaffenheit greifen, zum Beispiel Maulfleisch/Lefzen vom Rind.
Außerdem sollte man natürlich auf eine adäquate Auslastung des Tieres achten. Hundesport, Agility oder sehr lange Spaziergänge können dem Vierbeiner beim Abnehmen helfen. Wichtig hierbei: Man sollte niemals gleichzeitig die Barf Menge deutlich reduzieren und die Aktivität des Tieres erhöhen. Wer viel Sport macht, braucht nämlich auch viel Energie.
Vielleicht benötigt es etwas Geduld, den idealen Weg zwischen Aktivität und Barf Menge herauszufinden. Aber wenn man die individuellen Bedürfnisse des eigenen Vierbeiners erst einmal kennt und sich daran hält, hat man schnell Freude mit einem aktiven Hund mit Normalgewicht.
Barfen: Der ideale Weg um Über- und Untergewicht zu vermeiden
Barf bietet dem Hundebesitzer neben einer gesunden und natürlichen Ernährungsweise auch viele Vorteile, wenn es um die Figur der Tiere geht. So lässt sich jede Speise individuell auf die Bedürfnisse und Besonderheiten des Hundes anpassen, um ein krankhaftes Über- oder Untergewicht zu vermeiden. So kann man sich sicher sein, seinem Liebling die bestmögliche Nährstoffzufuhr zukommen zu lassen.
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