Jeder gute Hundebesitzer legt Wert auf die Gesundheit und damit auch auf die Ernährung seines Hundes. Wer sich für die artgerechte Rohfleischfütterung entscheidet, steht früher oder später vor der großen Frage, ob man das Fleisch wolfen oder eher in einem großen Stück verfüttern soll.
Bevor eine abschließende Entscheidung zu treffen ist, sollte man zunächst einige Vor- und Nachteile abwiegen.
Fleisch wolfen – Das sind die wesentlichen Vorteile
• Problemloses Fressen für Hunde ohne Zähne oder Welpen
• Keine Gefahr des Steckenbleibens im Hals (vor allem hilfreich bei schlingenden Hunden)
• Gemüse und andere Zusätze lassen sich problemlos untermischen
• Einfache Portionierung
Fleisch wolfen – Das sind die wesentlichen Nachteile
• Keine Zahnreinigung beim Fressen
• Geringere Verdauung des Fleisches
• Höhere Belastung durch krank machende Erreger sowie größeres Risiko für Magen-Darm-Erkrankungen
Was bedeutet dies nun für meinen Hund?
Entsprechend ihrer Evolution verfügen Hunde über außergewöhnlich scharfe Reiß- und Fangzähne, die es ihnen ermöglichen, selbst große Fleischstücke problemlos zu zermahlen. Zudem werden beim Kauen die Zähne automatisch gereinigt. Der Zahnbelag wird abgerieben und Verschmutzungen auf den Zähnen werden entfernt. Dies geschieht weder bei Dosenfutter noch bei gewolftem Fleisch. Im Vergleich zu gewolftem Fleisch bleiben große Fleischstücke auch länger im Magen, was zu einem anhaltenden Sättigungsgefühl beiträgt.
Die kürzere Zeit im Magen macht sich bei gewolftem Fleisch hingegen nicht nur beim Sättigungsgefühl bemerkbar. Hinzu kommt, dass krank machende Erreger, aufgrund der weniger langen Zeit im Magensaft, oftmals nicht komplett absterben und es so insgesamt schneller zu Erkrankungen kommen kann. Eine dementsprechend rasche Fütterung von gewolftem Fleisch ist daher unbedingt erforderlich, um insbesondere das Risiko für Magen-Darm-Erkrankungen zu minimieren.
Fleisch wolfen – Ja oder Nein?
Die Frage, ob man das rohe Fleisch wolfen oder in einem Stück verfüttern soll, ist stets ganz individuell zu beantworten – je nach Bedürfnislage der eigenen Fellnase. Verfügt der Hund noch über ein strahlendes Lächeln mit gesunden, kräftigen Zähnen, so besteht allgemein auch keinerlei Notwendigkeit, das Barf-Menü durch den Fleischwolf zu drehen.
Wenn es der eigenen Fellnase jedoch körperlich nicht möglich ist, größere Fleischstücke mit den Zähnen zu zerkleinern, dann kann es durchaus sehr sinnvoll sein, das Fleisch eigenhändig zu wolfen. Gerade bei kleinen Welpen oder älteren Hunde-Senioren, die schon ein paar Probleme mit dem Kauen haben, bietet sich diese Option an. In diesem Fall sollte man auch über die Anschaffung eines eigenen Fleischwolfs nachdenken. Frisch gekauftes Fleisch kann so direkt gewolft werden, was das Auftreten von Magen-Darm-Erkrankungen deutlich verringert.
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