Die Urlaubszeit naht und damit auch die Planung für den nächsten Urlaub mit Hund. Oft gestaltet sich schon die Suche nach passenden Ferienwohnungen, hundefreundlichen Hotels oder dem richtigen Ort als schwer genug. Doch auch das Barfen im Urlaub spielt eine große Rolle. Denn wer hat schon ausreichend Platz, um eine Gefriertruhe voll mit rohem Fleisch mit in den Urlaub zu nehmen.
Auch vor Ort stehen nur selten ausreichend große Geräte zur Verfügung, um passende Mengen Fleisch unterzubringen. Viele Hundehalter greifen hier notgedrungen zu herkömmlichem Dosen- oder Trockenfutter, obgleich dies natürlich qualitativ nur selten an die Nährwerte von hochwertigem Fleisch heranreicht. Inzwischen gibt es auf dem Markt jedoch einige Möglichkeiten, um dem Hundehalter auch ein Barfen im Urlaub zu ermöglichen.
Barf-Fertigmenüs: In Dosen gefülltes Rohfleisch
Eine gesunde und hochwertige Alternative zu herkömmlichem Trockenfutter sind sogenannte Barf-Fertigmenüs, die sich auch hervorragend für den Urlaub eignen. Dieses ist bereits fertig in Dosen portioniert und lässt sich meist in verschiedenen Dosengrößen erwerben, so dass garantiert für jede Hundegröße die passende Menge erhältlich ist. Nach dem Öffnen wird das Fleisch meist recht schnell schlecht und sollte daher zügig verfüttert werden. Abgedeckt kann die Dose jedoch auch wenige Tage lang im Kühlschrank aufbewahrt werden.
Um das Barfen im Urlaub gesund zu gestalten, sollte man hier natürlich auf die genaue Zusammensetzung der Menüs achten. Primär ist es wichtig, dass auf der Dose die exakten Inhalte genau angegeben sind – sowohl die Fleischsorten als auch exakte Prozentangaben zu den einzelnen Nahrungsbestandteilen.
Durch die kompakte Verpackung lassen sich Barf-Fertigmenüs leicht im eigentlichen Gepäck verstauen und nehmen nicht zu viel Platz weg. Ferner braucht man sich so beim Barfen im Urlaub keine Gedanken über eine ausreichende Nährstoffzufuhr zu machen, da in den Dosen bereits alles enthalten ist, was der Hund benötigt.
Tipp: Es ist wichtig, vor dem Kauf der Barf-Fertigmenüs auf die Haltbarkeitsdauer zu achten. Besonders bei längeren Reisen sollte die Ware auch ohne Kühlung stabil bleiben.
Trockenbarf: Die platzsparende Lösung fürs Barfen im Urlaub
Eine weitere Möglichkeit und eine echte Innovation auf dem Barf-Markt ist sogenanntes Trockenfleisch. Dabei handelt es sich um getrocknetes Rohfleisch, das in kompakte Stücke gepresst und so nicht nur sehr praktikabel ist, sondern auch platzsparend mit in den Urlaub genommen werden kann. Da es bisher zu Trockenbarf und den enthaltenen Nährstoffen noch keine Langzeitstudien gibt, ist die grundsätzliche Fütterung noch umstritten, um jedoch ein Barfen im Urlaub zu ermöglichen, eignet es sich allemal.
Trockenbarf wird einfach in den Hundenapf gegeben und mit einer entsprechenden Menge Wasser vermischt. Die genaue Portionierung findet sich auf der Verpackung. Meist handelt es sich dabei jedoch nur um reines Rohfleisch, sodass Zusätze wie Gemüse, Nährstoffflocken oder Ähnliches noch separat hinzugefügt werden müssen. Wenn man also zum Barfen im Urlaub nicht auch noch zusätzliche Pulver oder gar eine Ladung Gemüse und Obst mitführen möchte, sollte man Komplettmenüs wählen.
Vorsicht bei Grenzübertritten:
Wer mit dem eigenen Wagen unterwegs ist und gefrorene Barfmahlzeiten in einer Kühlbox mitführt, sollte auf mögliche Einfuhrbeschränkungen achten. Diese können zwischen der EU und Nicht-EU-Ländern bestehen, wie etwa bei Reisen durch die Schweiz oder Serbien.
Tipp: Trockenbarf sollte idealerweise vor der Reise getestet werden, da einige Hunde sensibel auf die Umstellung reagieren können. Falls es während der Reise gefüttert wird, sollte frisches Wasser stets in ausreichender Menge bereitstehen, um Verdauungsproblemen vorzubeugen.
Der Einkauf vor Ort
Der direkteste Weg für ein gesundes Barfen im Urlaub ist natürlich der Einkauf von frischem Fleisch und Gemüse vor Ort. Dies setzt jedoch voraus, dass man entweder täglich den Gang zum Supermarkt einschlägt oder über einen Kühlschrank verfügt, in dem man das Rohfleisch lagern kann. In einem Hotel ist das eher selten der Fall, während dies in einem Ferienhaus eine durchaus gut machbare Lösung ist. Gleichzeitig sollte man hier darauf achten, dass man auch entsprechende Möglichkeiten hat, das Futter anzurichten.
Vorsicht: Beachte beim Kauf von frischen Lebensmitteln vor Ort, dass die Hygienevorschriften am Urlaubsort möglicherweise von den Standards in deinem Heimatland abweichen können.
Welches Nassfutter kommt Barfen am nächsten?
Möchtest du sämtliche Zusätze in deinem Urlaub mitführen, könnten Reinfleischdosen eine geeignete Option sein. Alternativ gibt es fertiges Nassfutter mit hohem Fleischanteil. Geht man im Internet auf die Suche, sticht vor allem die Hundenahrung von Platinum ins Auge. Das liegt zum einen an dem extrem hohen Fleischanteil von über 80 Prozent. Darüber hinaus kommt ein besonderes Herstellungsverfahren zum Einsatz, genannt Fleischsaftgarung. Hierbei wird das Fleisch bei niedriger Temperatur im Vakuum gegart. Das passiert nicht in Dosen, sondern in Tetra-Recart-Kartons, weil hierbei die Kerntemperatur des Frischfleisches schneller erreicht wird. Interessant ist auch, dass der Nahrung keinerlei Wasser oder Brühe hinzugefügt wird. Das Fleisch gart allein in seinem Fleischsaft, was dazu führt, dass so gut wie keine Nährstoffe verloren gehen.
Teilbarfen: Der Mittelweg
Für das Barfen im Urlaub kommt auch das Teilbarfen als alternative Option in Frage. Dieses eignet sich insbesondere dann, wenn man nicht die Möglichkeiten hat, größere Mengen Fleisch zu lagern. Die einfachste Anwendung ist, eine der täglichen Mahlzeiten des Hundes mit hochwertigem Barf zu versehen (alternativ geht hier auch z.B. ausschließlich Rohfleisch) und bei der anderen Mahlzeit zu herkömmlichem Dosen- oder Trockenfutter zu greifen.
Einerseits kommt der Hund noch in den Vorteil von frischem Fleisch, gleichzeitig ist eine Nährstoffversorgung auch während des Urlaubs gewährleistet. Hier sollte man jedoch hochwertige Sorten Dosen- oder Trockenfutter auswählen, um das Tier nicht unnötig zu belasten. Außerdem sollte man entsprechende Schwierigkeiten der Verdauung mit bedenken, da der Magen-Darm-Trakt oft kein Fertigfutter mehr gewöhnt ist. Der beständige Wechsel zwischen Barf und Dosen- bzw. Trockenfutter kann dazu beitragen, dass der Hund an Durchfall erkrankt.
Vorbereitung vor der Reise: Bereite deinen Hund bereits vor dem Urlaub auf eventuelle Barf-Alternativen vor. Beginne ein bis zwei Wochen vor Abreise mit der schrittweisen Futterumstellung, um Verdauungsprobleme zu minimieren.
Zubehör zum Barfen im Urlaub: Was man nicht vergessen sollte
Ganz oben auf der Liste steht natürlich der Hundenapf. Um nicht plötzlich vor dem Problem zu stehen, über keine passende Schüssel zu verfügen, hat dies oberste Priorität. Als nächstes sollte man sich Gedanken darüber machen, welche Variante des Barfens im Urlaub man anwenden möchte. Wenn man Fleisch vor Ort kaufen möchte oder zu Trockenbarf tendiert, sollte man auch entsprechende Zusätze wie Gemüseflocken und Nährstoffpulver mit einkalkulieren. Muss das Fleisch für den Hund gemixt werden, weil dieser z.B. altersbedingt keine großen Stücke mehr kauen kann, sollte auch ein Mixer mitgenommen werden.
Falls du mit rohem Fleisch oder Trockenbarf reist, empfiehlt sich auch die Mitnahme eines desinfizierenden Reinigungsmittels für Schüsseln und Utensilien, um Bakterienbildung zu verhindern.
Und natürlich gilt: Während wir Menschen uns im Urlaub etwas gönnen, darf das auch ruhig der Vierbeiner tun. Also sollte man auch die Leckerchen auf keinen Fall vergessen.
Quelle Titelbild: StockSnap / Pixabay, creative commons public domain