Welches Fleisch ist für Hunde geeignet und wie hoch ist der individuelle Bedarf an rohem Fleisch für Hunde? Eine Grundregel besagt: Jeder Hund benötigt rund 2 bis 2,5 Prozent seines Körpergewichts als tägliche Nahrung. Unsere Liste und Tabelle hilft dir bei der Auswahl der Fleischsorte und der Berechnung der Menge.
Um bestens versorgt zu sein, sollte man nicht nur auf pures Fleisch setzen, sondern in die benötigte Menge auch Obst, Gemüse oder Salat mit einkalkulieren. Außerdem muss man bedenken, dass jedes Tier einen individuellen Stoffwechsel hat, der maßgeblichen Einfluss auf die benötigte Futtermenge nimmt – ebenso wie das Alter, der generelle Gesundheitszustand und die tägliche Aktivität.
Hunde, die am Tag sehr aktiv sind, benötigen deshalb rund 3 bis 4 Prozent des eigenen Körpergewichts an Nahrung. Dazu zählen neben sportlichen Tieren, die beispielsweise Agility betreiben, auch Arbeitstiere wie Rettungshunde oder Jagdhunde. Die entsprechend benötigte Menge an Fleisch sollte immer auf die individuellen Bedürfnisse des Tieres angepasst werden.
Rohes Fleisch für Hunde: Die Berechnung zwischen Fleisch und Beilage
Man sollte zuerst einen Blick auf das aktuelle Gewicht des Tieres werfen, um auszurechnen, wieviel Fleisch und welche Beilagen ein ausgewachsener Hund benötigt.
Geht man von einem durchschnittlichen Hund mit 20 Kilogramm Gewicht aus, würde das Tier am Tag ca. 350 Gramm Fleisch und zusätzlich 50 bis 100 Gramm Gemüse, Obst oder Zusätze benötigen.
Gleichzeitig sollte man natürlich stets im Blick haben, ob der Hund zunimmt oder abnimmt. Wenn dies der Fall ist, muss man die Nahrungsmengen entsprechend anpassen.
Welches Fleisch für Hunde?
Vorweg gilt zu sagen: Es gibt nur sehr wenige Fleischsorten, die für Hunde absolut nicht geeignet sind.
Die einzige Fleischsorte, die man bei der Rohfütterung besser ausschließen sollte, ist Schweinefleisch. In diesem kann das Aujeszky-Virus vorhanden sein, welches für jeden Hund, der damit in Kontakt kommt, zum Tod führt. Das Aujeszky-Virus kann zwar durch Erhitzung des Fleisches abgetötet werden, gleichzeitig wäre so aber auch der Vorteil der Rohfleischfütterung hinfällig. Dementsprechend sollte rohes Schweinefleisch besser vom Speiseplan des Hundes entfernt werden, auch wenn heutzutage das Risiko einer Ansteckung sehr gering ist.
Jedes Fleisch für Hunde hat seine Vorteile und Nachteile:
- 1. Rindfleisch
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- Vorteile:
- Hoher Proteingehalt.
- Reich an Vitaminen und Mineralstoffen wie Eisen und Zink.
- Enthält essentielle Aminosäuren.
- Nachteile:
- Kann bei manchen Hunden Allergien auslösen.
- Risiko von bakterieller Kontamination (z.B. E. coli, Salmonellen).
- Vorteile:
- Hühnerfleisch
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- Vorteile:
- Fettarm und leicht verdaulich.
- Gute Quelle für Vitamin B6.
- Meist günstiger als anderes Fleisch.
- Nachteile:
- Allergieauslösend bei manchen Hunden.
- Risiko von Salmonellen.
- Vorteile:
- Putenfleisch
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- Vorteile:
- Ähnlich wie Hühnerfleisch, aber weniger allergieauslösend.
- Gute Quelle für Proteine und Vitamine.
- Nachteile:
- Kann teuer sein.
- Risiko von bakterieller Kontamination.
- Vorteile:
- Lammfleisch
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- Vorteile:
- Reich an Vitaminen und Mineralstoffen, insbesondere Zink und Eisen.
- Selten allergieauslösend.
- Hoher Fettgehalt, gut für aktive oder untergewichtige Hunde.
- Nachteile:
- Hoher Fettgehalt kann für manche Hunde problematisch sein.
- Teurer als andere Fleischsorten.
- Vorteile:
- Schweinefleisch
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- Vorteile:
- Hoher Energiewert durch Fettgehalt.
- Enthält Thiamin (Vitamin B1).
- Nachteile:
- Rohes Schweinefleisch kann das Aujeszky-Virus (Pseudowut) enthalten, was für Hunde tödlich ist.
- Generell wird vom Füttern von rohem Schweinefleisch abgeraten.
- Vorteile:
- Wildfleisch (z.B. Hirsch, Reh)
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- Vorteile:
- Reich an Proteinen und wenig Fett.
- Selten allergieauslösend.
- Enthält Omega-3-Fettsäuren.
- Nachteile:
- Teuer und nicht immer leicht verfügbar.
- Risiko von Parasiten (z.B. Trichinen).
- Vorteile:
- Fisch
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- Vorteile:
- Reich an Omega-3-Fettsäuren, gut für Haut und Fell.
- Gute Quelle für Vitamin D und Iod.
- Nachteile:
- Einige Fischsorten können hohe Mengen an Quecksilber enthalten.
- Gräten müssen gründlich entfernt werden, um Erstickungsgefahr zu vermeiden.
- Vorteile:
- Pferdefleisch
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- Vorteile:
- Fettarm und leicht verdaulich.
- Selten allergieauslösend.
- Gute Quelle für Eisen.
- Nachteile:
- Teuer und nicht überall erhältlich.
- Manche Menschen haben ethische Bedenken gegenüber dem Konsum von Pferdefleisch.
- Vorteile:
Fleisch für Hunde im Falle einer Allergie
Viele Faktoren unserer heutigen Zeit führen leider auch zu zahlreichen Allergien und Unverträglichkeiten – sowohl bei Menschen als auch bei Hunden. Oft gestaltet dies die Fütterung der Tiere recht problematisch.
Inzwischen gibt es jedoch im Handel viele Sorten, die auch für Allergiker geeignet sind. Wichtig ist hier, dass der Hund nur noch Fleischsorten erhält, die er im Vorfeld noch nie gegessen hat, da der Körper auf „bekanntes“ Fleisch mit großer Wahrscheinlichkeit bereits Antikörper entwickelt hat.
Känguru, Büffel, Strauß oder Pferd kommen daher in vielen Allergiker-Hundenäpfen mit großem Erfolg zum Einsatz. So lässt sich eine kreative und gesunde Hundeernährung umsetzen, ohne Kompromisse auf Kosten der Gesundheit des Hundes machen zu müssen.
Natürlich eignet sich dieses extravagante Fleisch für Hunde auch für gesunde Tiere – und sorgt so für eine leckere Abwechslung im Napf!
Ist die Rohfleischfütterung auch bei Welpen sinnvoll?
Selbstverständlich ist die reine Barf-Ernährung auch für Welpen geeignet. Hier muss man jedoch besonders streng auf Inhaltsstoffe und Nährwerte achten, um Mangelerscheinungen frühzeitig vorzubeugen und dem kleinen Wesen alle benötigten Inhalte für ein gesundes Wachstum mit auf den Weg zu geben.
Außerdem sollte man darauf achten, dass hier gänzlich andere Regeln hinsichtlich der Menge gelten. Während ausgewachsene Tiere nur 2 Prozent ihres Körpergewichts an Nahrung benötigen, können viele Welpen teilweise auch gut und gerne bis zu 10 Prozent ihres Gewichts als Tagesdosis verschlingen, da sie die Energie für das Wachstum benötigen.
Wieviel rohes Fleisch für Hunde?
Das Errechnen der benötigten Menge an Fleisch ist einfach. Mit einer großen Vielfalt verschiedenster Fleischsorten schafft man im Nu eine schmackhafte Abwechslung im Hundenapf und kann das Herz des Vierbeiners ganz einfach um den Finger wickeln. Gleichzeitig kann man sich sicher sein, mit der Fütterung von Fleisch für Hunde auf die bestmögliche und natürlichste Ernährungsweise zu setzen.
Tabelle / Rechner (rohes Fleisch für den Hund)
Ausgehend von einem Fleischanteil in der Nahrung von 75 Prozent und einer Futtermenge bezogen auf das Körpergewicht von 2,5 Prozent ergibt sich für den Hund folgender Durschschnittsbedarf an rohem Fleisch pro Tag:
Hundegewicht Fleischbedarf
5 kg 95 g
10 kg 188 g
15 kg 280 g
20 kg 376 g
30 kg 564 g
30 kg 752 g
50 kg 940 g
Quelle Titelbild: Waldrebell / Pixabay, creative commons public domain