Das Barfen gehört zu den Fütterungsmethoden, die sich besonders bewährt haben. Allerdings ist es nicht in jedem Fall problemlos möglich, einen Hund auf die Rohfütterung umzustellen. Wenn sich der Hund nicht an die neue Ernährungsweise gewöhnen mag, muss man mit den passenden Tricks und Methoden arbeiten, um auf diese Weise der Futterverweigerung entgegen zu wirken.
Im Folgenden haben wir fünf bewährte Tipps gesammelt, wie Ihr Euren Hund an die neue Ernährungsweise kinderleicht heranführen könnt.
#1: Die schrittweise Umgewöhnung
Im Falle einer Futterverweigerung kann es sinnvoll sein, den Vierbeiner nicht von heute auf morgen, sondern schrittweise umzustellen. Dies kann erreicht werden, indem man das gewohnte Futter nur nach und nach ersetzt. Mischt Eurem Hund zunächst kleinere Mengen rohes Fleisch unter sein Trocken- oder Dosenfutter. Bei einer Barf Futterverweigerung wird das Rohfleisch so meist sehr gut angenommen.
Im zweiten Schritt erfolgt dann die Untermischung von püriertem Gemüse oder Obst, wobei man hier unbedingt auf die Verträglichkeit achten sollte. Vielleicht kennt Euer Hund schon bestimmte Gemüsesorten – fangt mit diesen an und probiert es erst danach Sorten aus, die die Fellnase noch nicht kennt.
#2: Das gezielte Ausnutzen von Futterneid
In manchen Fällen kann es auch nützlich sein, den häufig anzutreffenden Futterneid zwischen Hunden gezielt auszunutzen. Vielleicht gibt es im Bekanntenkreis einen Hund, der Barf regelrecht liebt. Bei vielen Hunden ist die anfängliche Futterverweigerung schnell vergessen, wenn es Konkurrenz bei der Fütterung gibt. Füttert Euren Hund am Anfang also nur noch gemeinsam mit einem anderen Hund, der das Rohfutter problemlos annimmt. Meistens ist das Problem danach schnell vergessen und man kann den eigenen Hund dann alleine füttern.
#3: Kein alternatives Futter anbieten
Nicht selten empfehlen Experten bei einer Futterverweigerung, dem Hund kein alternatives Futter anzubieten, sondern ihm ausschließlich das Futter zur Verfügung zu stellen, welches er fressen soll. Irgendwann wird der Hunger so groß sein, dass die Futterverweigerung vergessen ist.
Stellt Euch allerdings darauf ein, dass dieser Punkt nicht sofort erreicht sein wird. Vielleicht kann es einige Tage benötigen, bei denen keine oder nur eine sehr geringe Aufnahme von Futter erfolgt. Früher oder später ist dann aber der Moment gekommen, bei dem der Hund von ganz alleine anfängt, wieder zu fressen. Wir empfehlen allerdings, diesen Schritt nur in Abstimmung mit dem eigenen Tierarzt zu gehen.
#4: Das individuelle Lieblingsgericht
Eine für Hunde besonders schonende Methode der Umgewöhnung besteht darin, die Umstellung anhand des Lieblingsfutters vorzunehmen. Beim Barfen gibt es vielfältige Möglichkeiten, Fleisch, Früchte oder Gemüsesorten zusammenzustellen. Wie wir Menschen auch, haben viele Hunde bestimmte Vorlieben und Abneigungen. Versucht deswegen herauszufinden, welche Lebensmittel Euer Hund besonders mag und stellt genau diese Zutaten in das Zentrum Eures Barf Plans. Hierbei ist es jedoch wichtig, darauf zu achten, dass der Hund immer ausreichend Nährstoffe erhält. Über einen Barf Rechner beispielsweise lässt sich der individuelle Nährstoffbedarf eines Hundes problemlos errechnen.
Sobald Euer Hund erste Barf Bestandteile problemlos frisst, könnt Ihr anschließend weitere Lebensmittel Schritt für Schritt einführen. Dies geschieht am einfachsten, indem man immer wieder neue Zutaten dem bereits gewohnten Futter hinzugibt.
Falls die Fellnase zu Beginn nur sehr wenige rohe Lebensmittel mag, könnt Ihr durch
Nahrungsergänzungsmittel zusätzlich sicherstellen, dass der Hund genug mit Vitaminen und Mineralien versorgt ist. Sprecht hierfür mit Eurem Tierarzt oder einem anderen Experten für Hundeernährung.
#5: Die Annahme von Barf belohnen
Ihr könnt Euren Hund auch dafür belohnen, dass er das ihm angebotene Futter frisst. Wie bei anderen Verhaltensweisen, kann auch der Fütterung über Lob erreicht werden, dass sich der Hund „nach Wunsch“ verhält. Wichtig ist hierbei allerdings, die Fellnase nicht noch zusätzlich zu stressen, da dies zu einer Verstärkung der Futterverweigerung führen kann.
Empfehlenswert ist auch das Ausnutzen der Prinzipien des Clickertrainings. Wenn der Hund gefressen hat, wird er mit einem Klick belohnt. Vorher muss man den Vierbeiner natürlich daran gewöhnt haben, dass das Klickgeräusch mit einer Belohnung gleichzusetzen ist. Falls Ihr bis jetzt noch nie Clickertraining probiert habt, empfehlen wir einen der bewährten Ratgeber in Buchform oder den Besuch in einer Hundeschule.
Futterverweigerung: Nur Geduld!
Falls es mit Barf nicht auf Anhieb klappt, sollte man keinesfalls verzweifeln. Die Futterverweigerung ist ein normales Phänomen, welches mit zunehmender Zeit immer weniger wird. In den meisten Fällen gewöhnen sich Hunde schnell daran, mit gesunden und naturbelassenen Lebensmitteln versorgt zu werden. Die durch die künstlichen Zusätze und Geschmacksverstärker nicht selten erzeugte Sucht ist früher oder später vergessen und der Hund wird frisches Fleisch, Früchte und verschiedene Gemüsesorten gerne annehmen.
Wir wünschen Euch und Eurem viel Spaß und Erfolg beim Barfen!
Quelle Titelbild: MBurdich / Pixabay, creative commons public domain