Auch Hunde leiden von Zeit zu Zeit an Magenverstimmung und Durchfall. Viele Vierbeiner haben sogar von Natur aus einen empfindlichen Magen und reagieren auf die kleinsten Veränderungen – sei es futter-technisch oder im Umfeld. Mit den Tieren leiden auch die Hundehalter, da man sich ja nichts mehr wünscht, als dass es der geliebten Fellnase wieder gut geht.
Unser heutiges Gericht verbindet die Vorteile der allseits bekannten Moroschen Karottensuppe – die ja gemeinhin als Wunderwaffe gegen Durchfall gilt – mit einem ausgewogenen Barf-Gericht.
Diese Mahlzeit kann auf zwei verschiedene Varianten zubereiten werden. Einmal komplett roh oder aber gekocht als Speise zum Aufbau und Erholen nach einer Krankheit. Viele Barf-Fans werden nun einwenden, dass man beim Barfen ausschließlich nur rohes Fleisch verwenden sollte, da der Wolf in der freien Wildbahn ja auch nicht kochen kann. Das mag auch komplett so stimmen. Bei einem kranken Hund mit Durchfall oder Magenverstimmung sollte man hierbei jedoch eine Ausnahme machen und dem Hund etwas Gekochtes anbieten.
Hühnchen mit Möhre für den empfindlichen Magen
Für dieses Gericht benötigt man Hühnchen, Hühnerhaut und Innereien, etwas Steinsalz, Möhren, Sonnenblumenöl, Eierschalenmehl sowie Spirulina Alge.
Nachfolgend erklären wir, welche Vitamine und Mineralstoffe in diesem Barf-Menü enthalten sind.
Hühnchen
70% bis 80% der Mahlzeit besteht aus Hühnchen. Davon sind etwas weniger als ein Drittel Hühnerhaut, ein gutes Drittel Hühnerbrust und ein Drittel Innereien.
Wenn man ausgelöste Hühnerschenkel verwendet, sollte man den Fettgehalt dahingehend anpassen und etwas weniger Haut verwenden. Herze, Leber und Hühnermägen eignen sich in diesem Fall besonders gut.
Die Leber hat einen hohen Gehalt an Mineralstoffen und Vitamin. Es sind Folsäure, Eisen, Vitamin A, C und E, Kalium, Natrium, Magnesium und Zink enthalten.
Hühnchen ist leicht zu verdauen, belastet den Magen nicht und ist eine gute Proteinquelle.
Möhren
Möhren sind reich an Beta-Carotin, Vitamin B1, B2 und B6, Niacin, Vitamin A, Vitamin C und E sowie Folsäure.
Eierschalen
Die Eierschalen dienen in diesem Rezept als Quelle für Kalzium. Man kann das Eierschalenmehl selbst im Mörser herstellen oder auch im Fachhandel kaufen.
Sonnenblumenöl
Sonnenblumenöl enthält viel Vitamin E, einfach ungesättigte Fettsäuren, Linolsäure und Omega-6-Fettsäuren.
Spirulina Alge
Diese Algen sind gut für das Immunsystem und werden gerne verwendet, wenn sich Tiere von einer Krankheit erholen müssen. Die Spirulina Alge besitzt Vitamin A, Vitamin B12, Eisen, Carotin, Antioxidantien und Phycocyanin. Phycocyanin gilt als Fänger für freie Radikale, als Entgifter und als Zellschutz.
Zubereitung
Der einzige Unterschied zwischen einer rohen Barf-Mahlzeit und einem Gericht zur Erholung (nach einer Krankheit) besteht darin, dass man das Hühnchen und die Innereien für letztere Speise zusätzlich leicht kocht.
In einem ersten Schritt das Fleisch einfach in die gewünschte Größe schneiden und für etwa 5 Minuten in ein wenig Wasser, zusammen mit einer Prise Steinsalz, köcheln. Der Kochsud kann abgekühlt später zum Trinken angeboten werden oder man mischt das Ganze unter das Futter. Bei einem rohen Barf-Menü entfällt selbstverständlich das kurze Ankochen.
Anschließend werden die Möhren in kleine Stücke geschnitten und mit einer Prise Meersalz oder einer Prise Steinsalz für mindestens eine Stunde gekocht. Dabei sollte man immer darauf achten, dass sich noch genügend Wasser im Topf befindet. Nach dem Kochen werden die Möhren nach Bedarf püriert und zum Auskühlen zur Seite gestellt.
Im nächsten Schritt untermengt man nun das Fleisch und die Innereien mit den erkalteten Möhren.
Eine ganze Eierschale wird ordentlich mit heißem Wasser abgespült, abgetrocknet und im Mörser zu einem sehr feinen Mehl verarbeitet. Je nach Größe des Hundes reicht ein halber Teelöffel bis ein ganzer Teelöffel. Den Rest kann man in einem Schraubglas aufbewahren.
Huhn, Möhren, Eierschalen, Sonnenblumenöl und Spirulina kommen nun zusammen in den Hundenapf und der Vierbeiner darf seine magenschonende Mahlzeit genießen.
Für Hunde, die gerade krank sind, ist es oftmals sinnvoll, das Fleisch ein wenig zu kochen. Wie wir Menschen fühlen sich Tiere nach dem Verzehr von einer guten alten Hühnersuppe meist auch gleich viel wohler. Es ist aber wichtig, dass man das Fleisch vor dem Verfüttern ordentlich erkalten lässt. Falls der Hund sehr angeschlagen ist, kann man die Mahlzeit auch gerne auf zwei Portionen aufteilen.
Soviel sollte im Napf landen
Die genaue Futtermenge und Zusammensetzung kann man problemlos mit dem untenstehenden Tool errechnen. Die angegebenen Mengen stellen jedoch nur eine erste Empfehlung dar. Hunde haben unterschiedliche Bedürfnisse, die sich nicht nur nach dem Gewicht und Alter, sondern auch nach der Bewegung des Vierbeiners richten. Jeder sollte sein Tier soweit kennen und merken, wann man die Futtermenge nach oben oder unten anpassen muss. Im Zweifelsfall berät aber auch der Tierarzt gerne.
Quelle Titelbild: Andy_van_Dyk / Pixabay, creative commons public domain