Lebensmittelunverträglichkeiten und Nahrungsmittelallergien sind auch bei Hunden keine Seltenheit. Wer ausschließlich mit Trockenfutter oder Dosenfutter füttert, wird es als sehr schwierig empfinden, herauszufinden, worauf der geliebte Vierbeiner allergisch reagiert. Der Grund liegt darin, dass Trockenfutter meist nicht vollständig sortenrein ist und somit neben den deklarierten Fleischsorten noch Spuren anderer tierischen Produkte enthalten kann.
Mit unserem heutigen Barf-Gericht kann man komfortabel im Rahmen einer Ausschlussdiät beginnen. Meist ist auch kein weiteres Experimentieren mehr nötig, denn Hunde vertragen Wild oder Pferd in der Regel ausgezeichnet.
Wild oder Pferd mit Beeren und Gemüse
Sowohl Wild als auch Pferd zeichnen sich durch herrliches Muskelfleisch aus. Das sehr aromatische Fleisch wird deswegen auch von mäkeligen Vierbeinern gerne angenommen. Zudem sind Wild und Pferd auch ideale Fleischsorten, wenn der Hund ein paar Gramm zu viel auf die Waage bringt und abspecken soll.
Generell kann man jedes Wildfleisch verwenden. Für Wildschwein gilt jedoch dasselbe wie für normales Schweinefleisch: Es ist nicht zur Rohfütterung geeignet. Rohes Schweinefleisch kann Trichinen, die bösen Fadenwürmer, enthalten. Auch das Aujeszky-Virus wird durch rohes Schweinefleisch übertragen. Wer also Wildschwein verfüttern möchte, muss dieses zwingend abkochen oder durchbraten.
Die Zutaten
All die verwendeten Zutaten zeichnen sich durch verschiedenste wertvolle Inhalts- und Mineralstoffe aus.
Pferdefleisch oder Wild
Pferd ist reich an Natrium, Magnesium sowie Eisen und damit ein toller Lieferant für lebensnotwendige Proteine. Je nach Beschaffenheit des Hundes kann man bei übergewichtigen Tieren zu magerem Fleisch greifen und bei untergewichtigen Vierbeinern zu gut marmoriertem, etwas fetterem Fleisch.
Wildfleisch bietet einen hohen Anteil sämtlicher Vitamine der B-Gruppe. Zudem enthält Wild Eisen, Phosphor, Kalzium und ist reich an ungesättigten Fettsäuren. Im Idealfall erhält man das Wild vom Jäger seines Vertrauens. Der Grund: Wildfleisch aus der freien Wildbahn weist einen noch höheren Anteil an guten Inhaltsstoffen auf als Wildfleisch aus der Zucht.
Innereien
Die Leber ist reich an Vitamin A und etwa zwei Prozent der täglichen Futtermenge sollte aus Leber bestehen.
Weiter können Niere, Herz, Lunge oder Milz verfüttert werden. Mit einem bunten Mix an Innereien erhält der Vierbeiner ausreichend Calcium, Phosphor, Magnesium, Eisen, Zink wie auch viele weitere wertvolle Vitamine und Inhaltsstoffe.
Ei
Generell kann man das Ei im Ganzen verwenden. Das Eigelb darf dabei roh verfüttert werden, während das Eiweiß immer gekocht sein sollte. Würde man Eiweiß roh verfüttern, so würde das darin enthaltene Avidin das vom Hund aufgenommene Biotin zerstören. Avidin zerfällt jedoch beim Braten und Kochen.
Beeren
Beeren eignen sich hervorragend zum Barfen, da sie im Vergleich zu anderen Obstsorten weniger Zucker enthalten.
Von Hagebutten über Holunderbeeren, Brombeeren, Himbeeren und Preiselbeeren bis hin zu Erdbeeren kann man alles verwenden, was im Wald und im Garten wächst. Sehr gut eignen sich auch Aroniabeeren, schwarze Johannisbeeren und Heidelbeeren. Wenn der Hund zu Durchfall neigt, sind Heidelbeeren und Johannisbeeren sehr zu empfehlen.
Beeren enthalten Kalium, Vitamin C und E, Vitamin A und K sowie Vitamine des B-Komplexes.
Gemüse
Brokkoli, Kürbis, Möhre, Salat, Blattspinat: Auch hier können sich die Hundehalter an der Vielfalt des Gartens bedienen. Das Gemüse wird bei Bedarf minimal gekocht und kommt anschließend klein geschnitten (am besten aber püriert) in den Hundenapf. So können die Vierbeiner die Inhaltsstoffe am besten aufspalten.
Ergänzungen
Etwas Kokosöl, Leinöl oder Fischöl darf ebenfalls nicht im Futternapf fehlen und zusätzlich kommen noch einige Nüsse, Samen oder Kerne in dieses Gericht.
Cashewnüsse und Kokosnüsse eignen sich bei Allergikern am besten. Auch während einer Ausschlussdiät sollte man nur diese Nüsse verwenden, da Hunde auf Erdnüsse und Haselnüsse allergisch reagieren können.
Nüsse liefern essentielle Fettsäuren und Vitamine, dürfen wegen des hohen Fettgehalts aber gerade bei übergewichtigen Hunden nicht überdosiert werden.
Die Zubereitung
Zu Beginn werden das Fleisch und die Innereien großzügig geschnitten oder gewolft, je nach Zahnqualität des Vierbeiners.
Als Nächstes kommen die Beeren in den Mixer oder werden mit der Gabel zerdrückt.
Das Eigelb wird roh unter das Fleisch gemischt und das Eiweiß im ausgewählten Öl gebraten. Das Eiweiß kurz auskühlen lassen, grob mit dem Löffel zerteilen und samt dem Öl unter das Fleisch mischen. Die Eierschale fein mahlen und einrühren.
Das Gemüse kochen oder dämpfen (beim Kürbis kann die Schale ebenfalls mitverwendet werden). Das Gemüse auskühlen lassen und klein schneiden oder mixen. Danach kommt es ebenfalls unter das Futter.
Die Nüsse können grob gehackt werden und entweder unter das Futter gemengt oder als Garnierung oben drauf gelegt werden.
Das perfekte Barf-Foto
Ab und an benötigen Barfer ein Foto vom Hundefressen für Facebook, Instagram und Co. Da eignet sich ein nett garnierter Napf natürlich besonders gut. Für ein optisches Highlight sorgt in diesem Fall auch ein Stiel Petersilie – diese wird zudem auch gerne von den Vierbeinern verspeist.
Für das richtige Verhältnis der verschiedenen Zutaten haben wir den folgenden Rezeptrechner bereitgestellt. In Abhängigkeit vom aktuellen Hundegewicht erhält man damit schnell und einfach eine erste Mengenempfehlung.
Quelle Titelbild: ligion / Pixabay, creative commons public domain