Jeder Hundehalter hat eigene Vorstellungen und Ansichten, welche Fütterung für den geliebten Vierbeiner am besten ist. Manche Tiere haben jedoch sehr individuelle Probleme mit der Verdauung oder der Haut. In solchen Fällen gestaltet sich die Suche nach dem perfekten Hundefutter deutlich schwieriger. Barf kann hier Abhilfe schaffen.
Es ist erwiesen, dass viele Krankheiten durch die Ernährung aufgefangen und sogar verbessert werden können. Natürlich ersetzt aber auch eine noch so gesunde Ernährung nicht den Tierarztbesuch. Das Futter sollte immer nur als zusätzliches Instrument gesehen werden, mit dem man als verantwortungsbewusster und liebevoller Hundehalter das Wohlbefinden des Vierbeiners unterstützt.
Wenn man also einen Vierbeiner besitzt, der sich ständig blutig kratzt, ist es oft hilfreich, zusätzlich zu der vom Arzt verschriebenen Medikation, das Futter anzupassen. Das hier vorgestellte Gericht ist speziell auf die Bedürfnisse für Hunde mit Hautproblemen und empfindlicher Haut ausgerichtet.
Lammfleisch mit Kürbis und Kokos für Hunde mit sensibler Haut
Die Hauptzutaten für dieses Barf Gericht sind simpel Lamm, Kürbis und Kokos. Im Folgenden erklären wir nun ganz genau, warum gerade diese Zutaten und Inhaltsstoffe für den Hund so wichtig sind.
Lamm und Innereien
Lammfleisch eignet sich besonders gut für Hunde mit empfindlicher Haut, da viele Hunde auf Lamm keine Allergien entwickeln. Alternativ kann man anstatt Lamm für dieses Gericht auch Pferd, Känguru oder Strauß verwenden. Auch diese teils exotischen Fleischsorten werden von empfindlichen Hunden sehr gut vertragen.
Lammfleisch stellt insgesamt einen sehr guten Kompromiss zwischen Fett und Muskelfleisch dar. Auch wenn feines Filet natürlich immer hochwertiger klingt, der Hund benötigt trotzdem auch fetteres Fleisch wie Lamm.
Etwa 80% der Barf Gerichts sollte aus Fleisch bestehen. Von dieser Fleischmenge wiederum muss ein Drittel aus Innereien bestehen. Dazu kann man Leber, Milz, Niere, Herz oder Lunge verwenden. Man sollte stets daran denken, dass auch hier eine bunte Vielfalt besser ist. Lammpansen sind bei den Vierbeinern ebenfalls sehr beliebt.
Kürbis
Der Kürbis versorgt den Hund mit Kalium, Beta-Carotin, Vitamin C, Kieselsäure und Ballaststoffen.
Kokosöl und Kokosflocken
Kokosöl wird nicht nur von vielen Hundehaltern gerne als Vorbeugung gegen Wurmbefall und Zecken verwendet. Dieses Öl ist auch sehr gut verträglich, schmeckt den Vierbeinern und ist reich an Laurinsäure. Diese ist wirksam im Kampf gegen Viren und Bakterien. Außerdem enthält Kokosöl zahlreiche Aminosäuren, Linolsäure, Palmitinsäure, Vitamin E und K sowie Selen.
Kokosflocken sorgen, neben denselben Inhaltsstoffen wie das Öl, für ausreichend Ballaststoffe. Durch ihre Beschaffenheit reinigen sie zusätzlich den Darm und geben Parasiten keine Chance sich einzunisten.
Knochenmehl
Hierbei sollte man reines Knochenmehl ohne künstlich zugesetzte Vitamine verwenden. Knochenmehl dient als Calcium Lieferant und ist vor allem bei Hunden wichtig, die Knochen nicht mehr richtig kauen können.
Fischöl oder Lachsöl
Der Hund benötigt Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren. Der Bedarf wird mit diesem Öl gedeckt.
Was bewirkt Lammfleisch mit Kürbis und Kokos?
Gerade Hautprobleme treten bei Hunden in der heutigen Zeit immer häufiger auf. Bestimmte Hunderassen sind davon mehr betroffen als andere. Französische Bulldoggen und Pitbulls zählen beispielsweise häufig zu den Hunderassen, die unter trockener und schuppig juckender Haut leiden müssen.
Auch bei vielen Hunden aus ausländischen Organisationen oder bei ehemaligen Straßenhunden treten Hautkrankheiten vermehrt auf. Die Hautkrankheiten sind dort oftmals auf Mangelernährung zurückzuführen.
Lammfleisch mit Kürbis und Kokos hat sich bei diesen Problemen als ein ideales Gericht bewährt. Lamm wird von Allergiker-Hunden meist sehr gut vertragen, das Kokosöl sorgt für ein gutes Milieu im Darmtrakt und durch die ausgewogene Ernährung wird das Immunsystem im Allgemeinen gestärkt.
Kinderleicht die richte Zutatenmenge finden
Mithilfe des bereitgestellten Tools kann die richtige Zusammensetzung der einzelnen Zutaten schnell und bequem herausgefunden werden. Die individuellen Mengenempfehlungen basieren dabei im Wesentlichen auf dem aktuellen Gewicht des Hundes. Das Verhältnis von Fleisch zu Obst und Gemüse kann man natürlich individuell an die jeweiligen Hundebedürfnisse anpassen. In der Regel wird aber mit einem Verhältnis von 80:20 oder 70:30 gerechnet.
Die Zubereitung
Zuerst bitte das Lammfleisch und die Innereien klein schneiden oder durch den Fleischwolf jagen.
20% des Barf Gerichts bestehen aus Obst, Gemüse und Ballaststoffen. Viele Hundehalter verfolgen die Theorie, dass auch das Obst und Gemüse roh verfüttert werden muss. Gerade bei Hunden mit empfindlicher Haut ist es jedoch besser, das Gemüse im Vorfeld leicht anzudünsten.
Aus diesem Grund wird der Kürbis mit der Schale gekocht oder am besten im Dampfgarer leicht gegart. Dazu eignet sich auch hervorragend ein Einsatz im Reiskocher. Es empfiehlt es sich, das Garwasser auch mit einer Prise Meersalz oder Himalayasalz zu würzen.
Den leicht gedünsteten Kürbis nun ebenfalls schneiden und mit Fleisch und Innereien vermengen. Kokosöl, Kokosflocken, Fischöl und Knochenmehl untermengen und schon ist eine perfekte Mahlzeit für den Hund mit empfindlicher Haut fertig.
Das Wohl des Hundes steht im Mittelpunkt
Man sollte sich bei der Hundeernährung jedoch auf keinen Fall verrückt machen lassen durch die verschiedensten Regeln. Barf ist weder eine Raketenwissenschaft noch eine Religion. Im Vordergrund steht immer das Wohlbefinden des Hundes und das hat jeder Hundehalter täglich selbst vor Augen.
Quelle Titelbild: Fran_TheFeelGoodBlog / Pixabay, creative commons public domain