Hunde sind von Grund auf Fleischfresser und die Evolution hat die Mägen der Tiere auch so konzipiert, dass die Zellulose der verschiedenen Obst und Gemüsesorten nur schwer verdaut werden kann. Werden aber die Zellwände von Obst durch Schneiden, Mixen und Pürieren zerstört, so sind sie für den Vierbeiner leicht verdaulich.
Nun werden sich viele Hundehalter jedoch fragen, ob man denn dann überhaupt Obst füttern soll und ob dies tatsächlich einer artgerechten Fütterung entspricht. Die Antwort ist eindeutig ja! Wie der Mensch und jedes andere Lebewesen benötigt auch der Hund essentiellen Vitamine, Mineralstoffe und Ballaststoffe. Eine ausgewogene und gesunde Ernährung erhält man nur mit einer abwechslungsreichen Kost.
Auf die richtige Zubereitung kommt es an
Im besten Fall wird alles roh püriert und verarbeitet. Dies ist ja auch der Sinn der Umstellung auf Barf. Anfangs kann es bei der Nahrungsumstellung noch zu kleineren Schwierigkeiten kommen, da auch der Hund sich erst an das neue Futter gewöhnen muss. Meist mögen Hunde direkt den Geschmack von Möhren oder Äpfeln , die man zusammen mit anderem Obst und Gemüse in den Mixer packen kann. Du kannst hierfür einen üblichen Haushaltsmixer oder einen Pürierstab verwenden. Auch ist es möglich, das gesamte Obst und Gemüse fein zu raspeln. Dies bedeutet zwar etwas mehr Aufwand, erfüllt jedoch denselben Zweck.
Vom Verhältnis her sollte man etwa 2/3 Gemüse und 1/3 Obst anbieten. Das liegt unter anderem daran, dass in Obst Fruchtzucker enthalten ist, welcher bei der Fütterung des Hundes einen nicht zu großen Anteil einnehmen sollte.
Gesunde Ernährung für den Vierbeiner
Barfen bedeutet, dass man sich mit der gesunden Ernährung seines geliebten Vierbeiners auseinandersetzt. Sicher ist es einfacher, eine Dose zu öffnen und in den Napf zu füllen. Aber warum nicht ab und zu etwas frisches, außergewöhnliches bieten. Der Hund wird sich darüber sicherlich freuen und alleine das Wissen, das Beste für die Fellnase zu tun, ist all die Mühe wert. Hat man sich erst an die Zubereitung des Barf-Futters gewöhnt, ist es auch nicht viel mehr Aufwand als zuvor. Zusätzlich lassen sich die vorbereiteten Mahlzeiten wunderbar portionieren und einfrieren.
Rohes, püriertes Obst und Gemüse bei Durchfall
Auch wenn das Obst und Gemüse immer püriert oder möglichst klein gerieben werden sollte, darf man auch in Zukunft kleine Möhrenstücke getrost als Leckerlis verwenden. Auch Äpfel und Bananen eignen sich hierzu hervorragend.
Gerade die oben genannten Sorten helfen auch, wenn der Hund Durchfall hat. Natürlich gilt es eine Erkrankung immer sofort beim Tierarzt abklären zu lassen, aber als erste Hilfe eignet sich ein Brei aus pürierten Äpfeln, Bananen und Möhren. Hierfür dürfen die Karotten aber nicht roh beigemengt werden, sondern sollten zuvor in Wasser gekocht werden.
Der reife Zustand ist entscheidend
Bei fast allen Obstsorten gilt, dass man sie im überreifen Zustand verfüttern sollte. Auch auf den Zuckergehalt muss immer geachtet werden. Es gibt einige Obst- und Gemüsesorten, die man nicht in den Futternapf packen soll. Zwiebel, Avokados und Rosinen sollen weiterhin nur von uns Menschen verspeist werden!
Welches Obst darf ein Hund essen?
- Ananas:
Enthält Eisen, Mangan, Zink, und vieles mehr. Ananas regt außerdem die Fettverbrennung an. Wegen des hohen Säuregehalts aber nur selten und überreif füttern. - Apfel:
Viel Vitamin C, Kalzium, Kalium und Eisen steckt in Äpfeln. Nicht nur für Menschen, sondern auch für Hunde lohnt sich der regelmäßige Apfel! - Banane:
Sie wird durch den süßen Geschmack gern gefressen, enthält zehn Vitaminarten und das „Glückshormon“ Serotonin. Außerdem ist die Banane gut für die Verdauung und macht satt. - Birne:
Sollte wegen ihrem hohen Säuregehalt nur selten gefüttert werden, liefert dann jedoch verschiedene B-Vitamine, Karotin, Kalium, Magnesium und noch vieles mehr. - Erdbeere:
Diese Sommerfrüchte sind gut für Konzentration und Fell, enthalten unter anderem viele Vitamine, Natrium und Flavone. - Feigen:
Die leckeren süßen Früchte enthalten elf verschiedene Vitaminarten. Sie wirken bei übermäßigem Verzehr allerdings auch beim Hund abführend. - Himbeeren:
Hunde dürfen Himbeeren essen, aber der Anteil sollte relativ gering gehalten werden. - Kirsche:
Kirschen sind voller Flavone, Eisen, Magnesium, und Kieselsäure. Die Kerne enthalten jedoch die giftige Blausäure und dürfen nicht gefressen werden! - Mango:
Darf in Maßen gefüttert werden, aber natürlich ohne Schale und Kern. - Melone:
Mit 90% Wasser, kaum Kalorien und vielen guten Inhaltsstoffen sind Wassermelonen eine tolle Erfrischung für Hunde. In Zuckermelonen steckt viel Vitamin C und Beta-Karotin. - Orange:
Die Vitaminbomben wirken blutreinigend und stärken das Immunsystem, sind jedoch sehr säurehaltig, daher nur selten und wenig füttern. - Pfirsich:
Pfirsiche enthalten viel Vitamin A und dürfen von Hunden gefressen werden. - Trauben:
Sind für Hunde giftig! Schon 15 Gramm Weintrauben pro Kilo Körpergewicht können für einen Hund tödlich sein! Rosinen sind sogar noch schlimmer, da konzentrierter. - Zitronen und andere Zitrusfrüchte:
Zitrusfrüchte sind für Hunde ungeeignet. Die Säure kann den Magen reizen und für Verdauungsprobleme sorgen.
Quelle Titelbild: jarmoluk / Pixabay, creative commons public domain