Für ein gesundes Leben benötigt ein Hund eine ausgewogene Nährstoffversorgung. Hochwertiges Hundefutter deckt in der Regel den Grundbedarf an Vitaminen, Mineralstoffen und anderen essenziellen Nährstoffen ab. Dennoch kann es in bestimmten Situationen zu einem Nährstoffmangel kommen, der den Einsatz von Nahrungsergänzungsmitteln sinnvoll macht, um das Defizit auszugleichen. Wann der Einsatz von Nahrungsergänzungsmitteln wirklich notwendig ist und worauf dabei zu achten ist, klären wir in diesem Artikel.
Was versteht man unter Nahrungsergänzungsmittel?
Nahrungsergänzungsmittel sind Substanzen, die dem Futter beigefügt werden und zusätzliche Vitamine, Mineralien und andere essenzielle Nährstoffe enthalten. Diese Mittel sollen die Gesundheit des Hundes fördern, indem sie Defizite ausgleichen und wichtige Körperfunktionen unterstützen.
Es gibt es unterschiedliche Verabreichungsvarianten von Nahrungsergänzungsmittel:
- Tropfen
- Pulver
- Flocken
- Pasten
- Tabletten
- Globuli
Grundsätzlich gehören Ergänzungsmittel zur Gruppe der Lebensmittel, weshalb sie auch keine pharmazeutischen Inhaltsstoffe enthalten dürfen. Des weiteren lassen sich die Beigabemittel in ihrem Ursprung unterteilen, da dieser pflanzlich, synthetisch oder tierisch sein kann.
Wie wirken sich Nahrungsergänzungsmittel auf die Gesundheit von Hunden aus?
Da Nahrungsergänzungsmittel viele verschiedene Substanzen beinhalten, sollte man sich als Besitzer vor der Verabreichung gut darüber informieren. Sie sind beispielsweise förderlich für die Verdauung des Hundes, den Kreislauf, das Immunsystem, sowie für die Plaqueentfernung. Allerdings sollte man als Halter genau wissen, welche Nährstoffe in den jeweiligen Produkten enthalten sind und in welcher Dosierung diese verabreicht werden müssen.
In der Regel sind in den meisten Nahrungsergänzungsmitteln die folgenden 5 Nährstoffgruppen vertreten.
Mineralien
Ein gesunder Hund benötigt genügend Mineralstoffe zum Leben. Diese Mikronährstoffe können vom Vierbeiner selbst nicht erzeugt werden, weshalb sie über die Nahrung aufgenommen werden müssen. Mineralien werden außerdem in Spuren- und Mengenelemente differenziert und dienen für den Schilddrüsenhormonaufbau oder zur Regulierung des Wasserhaushaltes.
Vitamine
Wasser- sowie fettlösliche Vitamine werden hauptsächlich über die Ernährung in den Hundekörper integriert. Wasserlösliche Vitamine wie B-Vitamine und Vitamin C müssen kontinuierlich zugeführt werden, während fettlösliche Vitamine wie Vitamin A, D, E und K im Körper gespeichert werden können.
Gebraucht werden sie für viele Funktionen, wie beispielsweise zur Stärkung der Abwehrkräfte, für die Blutgerinnung als auch für den Knochenaufbau.
Kohlenhydrate
Da Kohlenhydrate wesentlich für die Herstellung mancher Fett- und Aminosäuren sind, müssen auch diese Zuckermoleküle in ausreichender Menge (z.B. durch Getreide oder Kartoffeln) aufgenommen werden. Zum Teil können Kohlenhydrate selbst vom Körper produziert werden.
Essentielle Aminosäuren
Einige essentielle Aminosäuren müssen durch externe Quellen, wie Futter oder Nahrungsergänzungsmittel, zugeführt werden. Sie bilden die Basis aller Proteine, weshalb sie für viele verschiedene Prozesse benötigt werden.
Essentielle Fettsäuren
Essentielle Fettsäuren wie Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren dienen für Stoffwechselprozesse, die Energiezufuhr, zur Stärkung des Immunsystems und für weitere Aufgaben im Körper. Essentiellen Fettsäuren müssen in die tägliche Nahrung eingebaut werden, da ein Hund diese nicht herstellen kann.
Wann sind Nahrungsergänzungsmittel sinnvoll?
Nahrungsergänzungsmittel können in verschiedenen Situationen sinnvoll sein:
- Vorbeugung:
Vor allem in stressreichen Zeiten, bei intensiver körperlicher Belastung oder in der kalten Jahreszeit kann die zusätzliche Gabe von Vitaminen und Mineralstoffen die Gesundheit des Hundes unterstützen. - Behandlung von Mangelerscheinungen:
Zeigt der Hund Symptome wie Glanzlosigkeit des Fells, Haarausfall, Müdigkeit, Verdauungsprobleme oder Gelenkprobleme, kann ein Nährstoffmangel vorliegen. Nahrungsergänzungsmittel können helfen, diese Defizite auszugleichen. - Unterstützung bei Erkrankungen:
Bei bestimmten Krankheiten oder nach Operationen kann der Bedarf an bestimmten Nährstoffen erhöht sein. In solchen Fällen können Nahrungsergänzungsmittel Teil der Therapie sein.
Mangelerscheinungen lassen sich meist durch die folgenden Merkmale erkennen:
- Verhaltensänderungen, Schlappheit
- Erhöhte Stressanfälligkeit
- Glanzloses Fell, Haarausfall, Hautprobleme
- Verdauungsschwierigkeiten, Durchfall beim Hund
- Geschwächtes Immunsystem
- Gelenkprobleme
- Raue oder rissige Pfoten
Bei einem Verdacht auf Mangelanzeichen sollte der Vierbeiner gut beobachtet werden, um weitere gesundheitliche Folgen zu vermeiden. Kommt es zu keiner Linderung der Symptome, verschlechtert sich der Zustand oder ist man sich als Besitzer unsicher über die Diagnose und die weitere Vorgehensweise, dann ist es empfehlenswert einen Tierarzt aufzusuchen. Dieser kann mögliche Ursachen ausschließen und die beste Behandlung für das Tier ermöglichen.
Welche Nahrungsergänzungsmittel eignen sich besonders für Hunde?
Sobald eine Mangelerscheinung oder ein vorhandenes Problem bekannt ist, kann diesem gezielt mit Nahrungsergänzungsmitteln entgegengewirkt werden. Die folgende Tabelle gibt einen Überblick, welche Wirkung bestimmte Mittel haben.
Hinweis: Es gibt viele Futtermischungen, welche einige dieser Zutaten beinhalten! Wer auf Barf umstellt, sollte genau wissen, welche Nährstoffe sich in der Nahrung befinden.
Welche Risiken gibt es bei der Verabreichung von Nahrungsergänzungsmittel?
Nicht immer wirkt sich die Gabe eines Ergänzungsmittels positiv auf die Gesundheit des Tieres aus. Gerade bei Vierbeinern mit gewissen Vorerkrankungen, trächtigen Hunden oder Welpen ist eine erhöhte Zufuhr von bestimmten Mikronährstoffen mit Vorsicht zu genießen. Des Weiteren muss man sich stets an eine genaue Dosierung halten, da es in manchen Situationen zu einer Überdosierung kommen kann, welche ebenfalls schlecht für den Hund sein kann.
Überdosierungen von fettlöslichen Vitaminen (z. B. Vitamin A und D) oder Mineralien (z. B. Kalzium) können toxisch wirken und gesundheitliche Probleme verursachen.
Damit die Verabreichungsmenge, die Art des Nahrungsergänzungsmittels, sowie die entsprechenden Inhaltsstoffe eine positive Wirkung haben und förderlich für den Hund sind, sollte zuvor ein Tierarzt zurate gezogen werden.
Fazit
Eine ausgewogene Ernährung und eine ausreichende Nährstoffversorgung sind für ein gesundes Hundeleben essentiell. Zumeist wird dies bereits mit einem qualitativ hochwertigen Tierfutter oder abwechslungsreichen Barf-Mahlzeiten abgedeckt. Dennoch kann es durch verschiedene Auslöser zu einem Nährstoffmangel kommen, weshalb sich zum Ausgleich Nahrungsergänzungsmittel anbieten. Jedoch sollte vor Verabreichung Rücksprache mit einem Tierarzt gehalten werden, damit es zu keiner Überdosierung oder weiteren gesundheitlichen Folgen kommt.